DC-Verbund wird zum offenen Smart-DC-Netz

Potenziale von DC-Netzen

Bild 01: Die Potenziale von DC-Netzen. (Quelle: TH OWL; Grafik: etz)

Obwohl fast alle industriellen Antriebe intern über einen DC-Zwischenkreis verfügen und auch nahezu jeder Hersteller von Antriebstechnik proprietäre DC-Verbünde anbietet, ist eine herstellerübergreifende Zwischenkreiskopplung bis dato nicht möglich. Der Grund hierfür ist, dass keine allgemein anerkannten Regeln existieren, wie sich Geräte, zum Beispiel Antriebswechselrichter, an ihren DC-Anschlüssen zu verhalten haben. Innerhalb des Verbundprojektes DC-Industrie [4] haben 21 Industrieunternehmen, vier Forschungsinstitute und der ZVEI daran gearbeitet, diese Lücke zu schließen. Das gemeinsam erarbeitete Systemkonzept gibt nicht nur Antworten auf Fragestellungen, wie Spannungspegel, Erdbezug und EMV-Verhalten, sondern spezifiziert auch das Verhalten bei speziellen Betriebszuständen wie etwa beim Vorladen oder bei Fehlerfällen. Durch ein über- geordnetes Netzmanagement und die Möglichkeit der Integration von Speichern lassen sich Netzspannungsausfälle überbrücken und Leistungsspitzen reduzieren. So wird aus dem einfachen DC-Verbund ein offenes Smart-DC-Netz [5]. Im Nachfolgeprojekt DC-Industrie 2 wird an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe [6] eine Modellanlage als sog. Transferzentrum aufgebaut, mit dem sowohl DC-spezifische Betriebszustände untersucht werden, aber auch Schulungen durchgeführt werden können.

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