Werkzeug der Elektroplaner und Konstrukteure von F- Tronic

Bild 01: Jeder im Team hat jederzeit Zugriff auf die angelegten Projekte im System, sodass auch bei Ausfällen und im Urlaubsfall von jedem anderen Projektierer Einsicht in die Cabinets genommen werden kann. (Quelle: WSCAD)

Das Projektierungsteam des saarländischen Unternehmens F-Tronic kennt sich aus mit den technischen Anschlussbedingungen (TAB) der Energieversorger vor Ort, aber auch mit aktuellen Normen, gültigen Anwendungsregeln und der Vielzahl an Produkten für den Einbau in Verteilern und Zählerschränken. Der wachsende Automatisierungsgrad in Gebäuden beschert den 210 Mitarbeitern des Herstellers von Zählerschränken, Verteilern, Zähleranschlusssäulen, Dosen, Kabelbefestigungs- und Brandschutzsystemen eine rege Nachfrage bei Großhandel, Industrie und Elektroinstallateuren. Komplexe Technik in der vernetzten und energieeffizienten  Gebäudeautomatisierung und zu wenig Fachkräfte in der Elektrobranche verstärken den Trend. „Eine Verdrahtung vor Ort auf der Baustelle ist sehr zeitaufwendig und fast nicht mehr möglich. Deshalb nehmen die Anfragen nach Unterstützung bei der Projektierung und nach der Vorverdrahtung und Vormontage von Verteilern und Zählerschränken ständig zu“, sagt Ibrahim Özdemir, der zusammen mit Kurt Heck den Innendienst „Projektierung“ bei F-Tronic leitet.

Seit 1990 entwickelt, produziert und vermarktet F-Tronic innovative Produkte für die Elektroinstallation und hält als Vollsortimenter engen Kontakt zur wichtigsten Zielgruppe: dem Elektrohandwerk. Jährlich kommen zwischen 80 und 100 neue Produkte auf den Markt, schon das erfordert enge Kooperation zwischen Hersteller und Abnehmer. Das Unternehmen ist europaweit in 15 Ländern vertreten und erzielt einen Jahresumsatz von circa 30 Mio. €. Das wachsende Projektgeschäft betrifft vor allem die individuelle Bearbeitung von komplexen Zählerschrankanlagen und Verteilern sowie die Erstellung von Stromlaufplänen. Wichtigstes Werkzeug der Elektroplaner und Konstrukteure von F-Tronic sind die WSCAD-Module Electrical Engineering (EE) für die Stromlaufpläne und Cabinet Engineering (CE) [1] für den Schrankaufbau (Bild 1). Im Fokus der hausinternen Digitalisierungsbestrebungen steht ein ERP-System, das als Datendrehscheibe für alle betriebswirtschaftlichen und produktionsrelevanten Informationen steht – kein monolithisches Datensilo, sondern ein Knotenpunkt mit sicht- und verfügbaren Informationen für die betriebsrelevanten Kernaufgaben. Mit dabei: Das Planen und Bestücken der Zähl- und Verteilerschränke. „Das Verbinden von Daten, Anwendungen, Systemen und Geräten ist eine der Stützen der Digitalisierung. Deshalb wollten wir eine integrierte Lösung für unser Projektgeschäft“, betont I. Özdemir.

Fit für den Wettbewerb

Nach Abgleich mit der bestehenden Systemlandschaft erwies sich das Anbinden der WSCAD-Software an die unternehmensweite Warenwirtschaft als keine allzu große Herausforderung: „Wir haben die Schnittstelle programmiert und nutzen seitdem das CE-Modul auch als Kalkulationshilfe und Informationsgrundlage zur Angebotserstellung und zur weiteren Auftragsabwicklung in der Produktion“, erklärt I. Özdemir. Die Schnittstellenanbindung der WSCADSoftware an das ERP-System gilt seitdem als ein wettbewerbswirksames Highlight, mit dem F-Tronic anhand des Datenexports verbindliche Angebote erstellen kann, ohne dass die WSCAD-Software irgendwelche kalkulatorischen oder betriebswirtschaftlichen Aufgaben übernehmen muss. „Das Unternehmen spart nicht nur Zeit in der Angebotserstellung, auch die weitere Bearbeitung von Aufträgen wird vereinfacht und kann schneller erfolgen“, fasst I. Özdemir zusammen.

Zur Auftragsabwicklung legt der Konstrukteur ein neues Projekt im Warenwirtschaftssystem des Unternehmens an. Aus dem ERP-System, das sowohl Stammdaten als auch Materiallisten über ein Artikelmanagement verwaltet, wird dann das Projekt in einen Ordner geschrieben. Auf diesen Ordner greift WSCAD zu. Jetzt beginnt Phase eins im Projektierungsprozess mit dem in WSCAD hinterlegten Workflow. Erste Station: das Festlegen der unterschiedlichen Eigenschaften zur Projektidentifizierung, des Projektnamens und der Angaben zu den TAB des jeweilig zuständigen Energieversorgers sowie zu den daraus resultierenden Zählereigenschaften und zur Größe der Zählertypen. Anschließend starten die E-CAD-Planer mit diesen grundlegenden Informationen eine neue Cabinetseite und bestücken die Schrankseite Schritt für Schritt mit den festgelegten, auftragsspezifischen Elementen und deren Verkabelung. Zum Beispiel indem sie je nach Ausbauvariante die einzelnen Komponenten oder benötigten Zusatzteile auf die Cabinetseite mit den Zähler-, Verteiler- und Kommunikationsfeldern einfach und bequem per Drag-and-drop ziehen.

Die fertige Projektierung des Schranks, inklusive Aufbauzeichnungen, Schrankbildern und Stücklisten, wird dann in den Projektordner exportiert und abgelegt. Im Anschluss daran greift das Warenwirtschaftssystem auf den Export zu und erstellt vollständig automatisiert durch die von WSCAD erzeugte Teiledatei ein Angebot für den projektierten Zählerschrank oder Verteiler. Zudem liefert die E-CADSoftware direkt aus dem Engineeringbereich die bildliche Darstellung der Zähleranlagen sowie die technischen Aufbauzeichnungen, die im Vertrieb für Kommunikationszwecke mit Kunden und Partnern von Nutzen sind.

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