Verbindliche Symbol- und Artikeldaten

Suite X, TIA Selection Guide, TIA Portal

Bild 02: Alle im TIA Selection Guide und TIA Portal zusammengestellten SPS-Konfigurationen lassen sich vollständig in die E-CAD-Software von WSCAD einlesen und wieder zurückspielen (Quelle: WSCAD)

E-CAD modern – zwei Apps – drei Anwendungen

Bild 03: E-CAD modern – zwei Apps – drei Anwendungen: Räume scannen und in Grundrisse umwandeln, Verbindungen verdrahten und abhaken, Komponenten scannen und Produktdaten plus korrespondierende Pläne dazu abrufen (Quelle: WSCAD)

Schnittstellen sind für den Gesamtprozess entscheidend, aber auch in jedem einzelnen Teilbereich der Planung und Konstruktion. Je nachdem, ob es sich um das Ausarbeiten von Stromlaufplänen, den Schaltschrankaufbau, das Projektieren von Steuerungen im Maschinen- und Anlagenbau oder die maßgeschneiderte Energieversorgung in Gebäuden handelt – in jedem Fall benötigen elektrotechnische Entwickler verbindliche Symbol- und dazugehörige Artikeldaten mit Klemmenkonfiguration und Kabeldesign sowie die Auflistung der Betriebsmittel und Materialien.

Beispiel Klemmleisten: Der direkte Zugang zu den Konfiguratoren der Hersteller, wie Wago oder Phoenix Contact, liefert die Daten mit allen Attributen sowie Kennzeichnungsinformationen. Die Baugruppen stehen in einem für die WSCAD-Software gültigen Format zur Verfügung. Jede Änderung am aktuellen Stromlaufplan wird nach dem Import sofort auf allen Planungsebenen nachvollzogen. Im Handumdrehen sind die Komponenten mit ihren Leistungsmerkmalen innerhalb des WSCAD-Projekts korrekt platziert und eingebunden im Stromlaufplan oder Anlagenschema sichtbar. „WSCAD ist ein sehr guter Partner, was die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Implementietrung sowie Einbindung der Wago-Konfigurationssoftware Smart Designer in die WSCAD-Software betrifft“, sagt Alexander Krahner, Administrator CAE Applications bei Wago.

Digitalisierung öffnet neue Wege

Ein großer Pluspunkt beim Entwickeln von Stromlaufplänen und Schaltschränken mit SPS-Baugruppen ist die WSCAD-Schnittstelle zum TIA Portal von Siemens (Bild 2). Für die Elektroplanung übernimmt die WSCAD-Software die im TIA Portal konfigurierten Baugruppen mit allen Informationen und Abhängigkeiten zu den IO-Slots und prüft die Angaben auf Plausibilität. Änderungen im Stromlaufplan schickt der Elektroplaner zur Weiterverarbeitung zurück an das TIA Portal. Dieses Verfahren zahlt sich besonders aus, wenn kurzfristige Änderungen am ursprünglichen Projekt gemacht werden. Tauscht etwa ein Programmierer im TIA Portal aus Performance- oder Platzgründen mehrere 8-Port-IO-Karten mit einer 32-Port-Karte, vollzieht der Stromlaufplan im E-CAD-Programm nach Datenimport die Änderung eins zu eins nach. Der Planer sieht sofort das veränderte Layout und kann die entsprechenden Kanalbelegungen umkonfigurieren oder Platzierungen von Baugruppen im Schaltschrankaufbau korrigieren.

Auch in Richtung Schaltschrankfertigung öffnet die Digitalisierung neue Wege. Die E-CAD-Software erstellt aus den Planungsdaten auf Knopfdruck Fertigungsaufträge zur Verkabelung und Herstellung des Schrankgehäuses. Die Schnittstellen zu Dienstleistern und NC-Maschinen, beispielsweise den Bearbeitungszentren von Steinhauer, Komax, Kiesling, oder zu Lieferanten vorkonfektionierter Kabelbündel, wie Cadcabel, sind vorhanden – bei WSCAD ohne zusätzliche Software und Lizenzkosten.

Das macht sich der Schaltanlagenbauer NW Niemann zunutze. Drähte und Drahtsätze stellt das Unternehmen auf einer Komax-Maschine her, die Fertigungsanweisung stammt aus den Planungsdaten der WSCAD-Plattform. Der durchgängige Lösungsansatz von WSCAD vermeidet dank der vorhandenen Schnittstellen Doppelarbeit und redundante Arbeitsschritte zwischen den Bereichen Entwicklung und Fertigung. Niemann-Geschäftsführer Holger Pawel: „Mit WSCAD entwickeln wir Stromlaufpläne bereits im Hinblick auf den nachfolgenden Schrankaufbau mit anschließender Fertigung – alles auf einer Plattform und mit einer Software. Eine zusätzliche CAD-Software für die Schrankkonstruktion brauchen wir nicht mehr.“

Drahtloser Informationsaustausch

Ein wichtiger Schritt der WSCAD-Plattform in Richtung Digitalisierung ist der Einsatz von Smartphone oder Tablet im Wartungs- und Servicebereich sowie in der Gebäudeautomatisierung. Zwei Apps – WSCAD Building AR App und WSCAD Cabinet AR App – öffnen Türen (Bild 3). Mit der Building AR App werden Räume gescannt, in Grundrisse umgewandelt und für die weitere Planung in WSCAD eingelesen. Die Cabinet AR App holt per Scan Projektdaten zu Bauteilen und deren Platzierung in allen Plänen direkt auf das Display des mobilen Geräts. In umgekehrter Richtung übermittelt der Techniker vor Ort via Luftschnittstelle seine Ergebnisse an die E-CAD-Software – einfacher und komfortabler können Gebäudeplanung und Wartung kaum sein.

Literatur

  1. WSCAD GmbH, Bergkirchen: http://www.wscad.com
Andreas Beuthner ist als Journalist im Redaktionsbüro Text Affairs in Gauting tätig.
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