Intergriertes Gesamtkonzept erhöht Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit

Abbild Frequenzumrichter

Bild 3: Frequenzumrichter (Quelle: Siemens)

Eine komplette Antriebs- und Steuerungslösung aus einem Guss fasst Siemens unter dem Begriff „Totally Integrated Automation (TIA)“ zusammen. Erstmals kam bei dieser Anwendung in der Leipziger BMW-Montage auch das Engineering-Framework TIA Portal zum Einsatz. Die Software bündelt Programmierung, Parametrierung, Visualisierung und Sicherheitstechnik auf einer einheitlichen Plattform. Die dabei genutzte gemeinsame Datenbasis vereinfacht so auch den weiteren Datentransfer. Signale, die per Profinet bzw. Profisafe auf den Fahrzeugen verarbeitet werden, lassen sich über das in den Produktionshallen installierte 5-GHz-IWLAN weiterverarbeiten. So liefern die Fahrzeuge Status- und Diagnoseinformationen, die sich auf der Leitebene bedarfsabhängig auswerten lassen. „Das erhöht die Verfügbarkeit weiter, weil Störungen sofort erfasst, lokalisiert und damit in kürzester Zeit behoben werden können“, fasst H. Bender zusammen. Denn Verfügbarkeit ist neben dem hohen Qualitätsanspruch die oberste Prämisse in der Automobilindustrie.

Fazit

Letztendlich hat das Retrofit-Projekt bei BMW in Leipzig gezeigt, wie hoch der Nutzwert einer modernen Antriebstechnik in Verbindung mit einer ganzheitlichen Automatisierung ist. Durch die kompakten Antriebseinheiten, bestehend aus den Servogetriebemotoren Simotics S-1FG1 und den fehlersicheren Frequenzumrichtern Sinamics S120, kombiniert mit einer fehlersicheren SPS konnte eine optimale Gesamtlösung entwickelt werden (Bild 4).
Bessere Regelbarkeit, geringerer Platzbedarf und integrierte Sicherheitstechnik haben sich als Vorteile erwiesen. Durch die Tatsache, dass die Systemlösung nur aus Standardkomponenten aufgebaut ist, sichert dies auf viele Jahre hinaus die Ersatzteilversorgung und vermeidet dadurch weitere Investitionskosten. „Systemdenken unterstützt Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit – zwei wichtige Säulen der Automobilproduktion“, bringt es H. Bender auf den Punkt.

Johanna Gebhardt, Heiko Bender
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