Nachgefragt

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Bild 1: Grafik (Quelle: Sick)

Die etz-Redaktion hat Frank Moritz zu weiteren Aspekten von IO-Link-Safety befragt. Auch durch das Tunneln bestehender Safety-Protokolle lassen sich mit IO-Link Sicherheitsanwendungen realisieren. Wie unterscheidet sich IO-Link Safety dazu?

F. Moritz: IO-Link Safety ist neutral gestaltet und somit grundsätzlich an alle überlagerten Feldbus-Safety-­Protokolle adaptierbar. IO-Link Safety folgt somit dem Standard IO-Link Paradigma der Feldbusunabhängigkeit. Für Safety Devices ergibt sich zudem der Vorteil, dass nun ein einheitliches schlankes Protokoll statt verschiedener unterschiedlicher Tunnel implementiert werden kann. Dies reduziert die Kosten und die Varianz der Device-Implementierung erheblich.

Auf welche Märkte bzw. Anwendungen zielen Sie mit IO-Link Safety ab?

F. Moritz: IO-Link Safety zielt wie schon IO-Link-Standard auf eine branchenübergreifende weltweite Verbreitung. Durch die einfache kostengünstige Implementierung werden nun auch einfachste Safety-Devices, wie Notaus-Schalter, realisierbar. Es lässt sich somit sagen, dass mit IO-Link Safety nun funktionale Sicherheit für eine neue Klasse von einfachsten Sensoren und Aktoren ermöglicht wird.

Damit treten Sie in Konkurrenz zu AS-Interface und die verfügbaren AS-i/IO-Link-Koppler sind obsolet, oder?

F. Moritz: AS-Interface ist eine Bus-Topologie und nicht mit der Punkt-zu-Punkt-Verbindung von IO-Link zu vergleichen. Es ist davon auszugehen, dass es auch Safety-Koppelmodule geben wird, welche IO-Link Safety and AS-Interface anschalten. Somit kann das Verdrahtungskonzept von AS-Interface auch im Zusammenspiel von IO-Link ­Safety erhalten beleiben.

Wie wichtig ist es, dass OSSD-, IO-Link- sowie IO-Link-Safety-Sensoren in einer Anwendung bzw. an einem Master betrieben werden können?

F. Moritz: Dies eröffnet die Möglichkeit, grundsätzlich alle Ports eines Masters zu nutzen, auch wenn nicht kommunikative Sensoren sicher angeschaltet werden sollen. ­Somit ist ein IO-Link-Port universal nutzbar und vereint alle Anschaltprinzipien. Aus Anwendungssicht ist somit IO-Link Safety sofort einsetzbar, auch wenn noch klassische OSSD-Sensoren verbaut werden müssen.

Macht das die sichere Parametrierung nicht besonders aufwendig? IO-Link steht ja eigentlich für Einfachheit.

F. Moritz: Die Einfachheit bei der Parametrierung ist weiterhin gegeben. Es gibt, wie schon im Standard IO-Link, die Möglichkeit auf Basis einer IODD die Devices im Mastertool zu parametrieren. Lediglich zur Sicherung der Parametrierung muss eine CRC-Signatur errechnet und übertragen werden. Besonders einfach wird dann jedoch der Gerätetausch, der über das bekannte „Datastorage“ Verfahren, welches die im Masterport gesicherten Parameter ohne weiteres Tooling an das Device weitergibt.

Was steckt hinter dem Dedicated Safety Tool?

F. Moritz: Das Dedicated Safety Tool wird benutzt um die sichere Parametrierung der Devices zu gewährleisten. Diese herstellerspezifischen Tools bilden in der Minimalversion die CRC über den Parametersatz, die mit in das Device übertragen wird. Zusätzlich besteht aber bei IO-Link Safety die Möglichkeit, weitergehende herstellerspezifische Tools z. B. mit grafischer Oberfläche zur Parametrierung und CRC Generierung anzubinden. Der Aufruf hierbei erfolgt vom IO-Link Master Tool über das standardisierte Interface „DTI“.

Frank Moritz
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