Thilo Döring (rechts) im Gespräch mit etz-Redakteur Frank Nolte: „Bei IIoT-Projekten ist es wichtig, sowohl die IT-Seite als auch die OT-Seite früh zu beleuchten. Fertigungsdaten können aufgrund von Echtzeitanforderungen und unterschiedlicher SPS-Systeme i. d. R. nicht über die Standard-API in Software-Anwendungen übernommen werden. Die Frage lautet also: Wie bekommt man Fertigungsdaten sicher in die Cloud und wie lassen sie sich visualisieren und speichern? (Quelle: VDE Verlag)
HMS ist durch seine integrierbaren und flexiblen Schnitt stellen zu Feldbussen und Industrial Ethernet bekannt geworden. In den vergangenen Jahren haben Sie einige Unternehmen übernommen oder sich an ihnen beteiligt, wie zuletzt Webfactory. Welche Produkte und Marken gehören denn inzwischen zu HMS?
T. Döring: Angefangen hat unsere Historie vor über 30 Jahren mit Anybus. Diese Multiprotokoll-Komponenten, wie Gateways, Konverter und Embedded-Produkte, unterstützen alle Standardnetzwerke im Bereich der Automatisierungstechnik und sind nach wie vor unser stärkster Bereich.
Vor einigen Jahren haben wir dann die Firma Ixxat übernommen, die sehr stark das Thema CAN-Technologie vorangetrieben hat. Sie steht heute aber auch für Embedded-Kommunikations-Lösungen und besitzt starke Kompetenzen im Bereich funktionale Sicherheit sowohl hard- als auch softwareseitig für Automatisierungsgeräte. Ein weiterer Schwerpunkt sind Lösungen für die speziellen Kommunikationsprotokolle der Energiewirtschaft, wie die Anbindung von Energieerzeugungssystemen an Leitwarten.
Zudem haben wir vor einigen Jahren das spanische Unternehmen Intesis übernommen. Dessen Spezialgebiet sind Netzwerklösungen für die professionelle Gebäudeautomatisierung mit den etablierten Systemen, wie Bacnet, KNX oder Dali.
Ein weiterer starker Bereich ist das Segment Ewon. Hierbei handelt es sich um Fernwartungslösungen, mit denen Maschinen, Anlagen und Systeme aus der Ferne mithilfe von Routern gewartet und analysiert werden können. Die Lösungen wurden inzwischen weiterentwickelt, sodass nunmehr auch eine Visualisierung erfolgen kann.
Damit kommen wir auch zu unserer letzten Akquisition: Webfactory. Dieses Unternehmen deckt den Bereich HMI- und Scada-Lösungen ab, die für die Web-Visualisierung wichtig sind, und rundet unser Hardware-Portfolio mit der entsprechenden Software ab. Da es sich um rein browserbasierte Tools handelt, sind sie mit jedem internetfähigen Gerät nutzbar.