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Bild 1: (Quelle: Rittal)

Je nach Art und Menge der in einem Schaltschrank verbauten Komponenten kommt es teilweise zu beträcht­lichen Wärmeentwicklungen, die durch die Verlustleistung der Komponenten hervorgerufen wird. Diese Wärme muss aus dem Schaltschrank abgeführt werden, um Beschädigungen und Ausfällen vorzubeugen. Eine Methode zur Wärmeabfuhr ist der Einsatz von Kompressorkühlgeräten – im Nachfolgenden Kühlgeräte genannt –, die sich an bzw. auf einem Schaltschrank montieren lassen (Bild 1). Das Kältemittel im Kühlgerät dient dabei als Medium, das die Wärmeenergie aus dem Inneren des Schaltschranks aufnimmt und abtransportiert. Bei der Planung einer Schaltschrankklimatisierung kommt es darauf an, dass das Kühlgerät in der Lage ist, die entstehende Wärme­energie abzuführen. Diese definierte Kühlleistung wird in Watt oder Kilowatt berechnet.

Erste Bezugsgröße zur Beurteilung

Die Kühlleistung ist eine erste wichtige Bezugsgröße zur Beurteilung von Kühlgeräten. Dabei ist die genaue Definition der Arbeitspunkte im Verhältnis zur Kühlleistung zu beachten. Als Beispiel: Eine Kühlleistung von 2.000 W (L35 L35) besagt, dass diese bei einem Betriebspunkt von 35 °C im Schrankinnenbereich und einer Umgebungstemperatur von 35 °C erreicht wird. Gemessen wird dabei jeweils am Verdampfer- bzw. Verflüssigereintritt. Steigt die Außentemperatur auf 50 °C, so sinkt die Gesamtkühlleistung des Beispiels bei gleichbleibender Innen­temperatur, unter sonst gleichen Bedingungen auf 1.650 W – dies entspricht dem Arbeitspunkt L35 L50. Anhand der angegebenen Kühlleistung trifft der Planer bzw. Anwender eine Vorauswahl des Kühlgeräts, das der installierten Verlustleistung im Schrank entspricht. Für die endgül­tige Auswahl müssen die Umgebungsbedingungen, wie Schrankauswahl, Aufstellungsart und maximale Außentemperatur, mit in die Planung einfließen. Hilfestellung bei der Berechnung bietet hierbei etwa das Klimaberechnungsprogramm Ritherm oder für eine schnelle Vorauswahl auch die ­Ritherm App.

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