Abbildung von Tripod-Robote

Bild 01: Das Herzstück der Anlage bildet ein Tripod-Roboter. Er wird durch Movi-C-Umrichter und CMP Servomotoren mit Servo Planetengetrieben der Baureihe PxG von SEW-Eurodrive angetrieben (Quelle: Seitec)

Die Seitec GmbH [1] wurde 1998 von Frank Seiferth (Bild 2) gegründet. Heute beschäftigt der Systemintegrator 30 Ingenieure und Softwareentwickler an den Standorten Erfurt, Bietigheim-Bissingen und Königsee bei Ilmenau. Sie begleiten produzierende Unternehmen auf ihrem Weg zur Industrie 4.0. Parallel arbeiten sie an vielen Forschungsprojekten mit. Beispielsweise gehört Seitec zum Konsortium von Spaicer, einem Projekt des deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI) [2] zur Verbesserung des Resilienzmanagements in Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe. Die Firma ist außerdem an zahlreichen weiteren Projekten beteiligt, die erforschen, wie sich künstliche Intelligenz für mehr Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Qualitätskontrolle in industriellen Prozessen nutzen lässt. „Wir denken immer von vorneherein ganzheitliche Lösungen“, beschreibt F. Seiferth die Strategie seines Unternehmens. Dessen Know how umfasse mittlerweile unterschiedliche Branchen und könne so vielfach auf unvermutete Synergieeffekte hinweisen und sie für die Projekte nutzbar machen.

Einheitliche Bedienoberfläche

Seine Kompetenz stellte das Unternehmen auch rund um die Optimierung eines Handlingsprozesses unter Beweis: Ein Werkstück wird von der Zuführung genommen und zur Weiterverarbeitung in die passende Halterung gelegt. Zwar eignet sich dieser Prozess perfekt zur Automatisierung, wird allerdings immer noch oft von Hand erledigt. Herkömmliche Pick-and place Systeme wiederum bremsen sich vielfach selbst aufgrund langer Umrüstzeiten aus, wenn die Verarbeitung unterschiedlicher Werkstücke gefragt ist.

Diesen Aufgabenbereich hat Seitec in Zusammenarbeit mit SEW-Eurodrive von Grund auf neu gedacht. Das Ergebnis ist eine flexible Handhabungslösung, die alle Komponenten eines Pick and place Systems in einer einzigen, komfortablen Bedienoberfläche bündelt. Die Maschine kann hunderte, sehr unterschiedliche Werkstücke mit minimalen Umrüstzeiten verarbeiten. Für das Verwalten und Verfolgen der Werkstücke in der Maschine kommt der Softwarebaustein Movikit Production Line Control von SEW-Eurodrive zum Einsatz. Sie ermöglicht es, Werkstücke von einem bewegten Band auf ein anderes bewegtes Band zu legen.

„Die Rezepte sind im Kontrollsystem der Einheit gespeichert“, erläutert Daniel Pfeffer, Head of Operations bei Seitec. Mit wenigen Touch Gesten am Bedienpanel kann ein Maschinenbediener innerhalb von Sekunden die Anlage auf ein neues Werkstück einstellen. Ist ein Greiferwechsel notwendig, fordert die Maschine in derselben Oberfläche dazu auf und parkt den zentralen Roboter an der passenden Position (Bild 3). „Das dauert insgesamt vielleicht eine Minute“, betont D. Pfeffer, der auch der Projektleiter ist und das Konzept entwickelt hat. „Hieraus ergibt sich ein enormer Zeitgewinn gegenüber Anlagen, die bei Anpassungen einen Eingriff in verschiedene Bedieneinheiten an der Maschine erfordern – insbesondere bei der Handhabung kleiner Losgrößen.“

Ein weiterer Wunsch des Kunden war es, auch die Bedienung der Kamera über die Visualisierung der Gesamtanlage zu ermöglichen. Somit sind zum Einfahren der Anlage mit neuen Teilen bzw. dem Einlernen neuer Konturen weder Laptop noch Software erforderlich.

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