Messverfahren und Referenzsensor

Wichtig bei der Ermittlung der Kennlinie sind das Messverfahren und die kalibrierte Referenzzelle. Entsprechend DIN EN 60904 (VDE 0126-4) muss die Einstrahlungsreferenz die-selben spektralen Eigenschaften haben wie der Prüfling. Der Idealfall wäre ein identischer Aufbau. Es ist dabei durchaus möglich, ein zum Prüfling baugleiches Modul als Referenz zu benutzen (Dünnschicht-Technologie). Das Modul wird durch einen Präzisions-Shuntwiderstand belastet und die dabei am Shunt messbare Spannung als Maß für die aktuelle Einstrahlung benutzt. Bereits wenige Grad Abweichung in der Ausrichtung der Messzelle gegenüber dem PV-Modul haben Einfluss auf die Messgenauigkeit und können Fehler in den Messergebnissen hervorrufen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Messverfahren erfasst der Profitest PV mit hoher Genauigkeit die I-U-Kennlinie durch gleichmäßige Messung an kapazitiver Last. Bei den herkömmli-chen Messverfahren ist die Dauer der Messung mit Werten zwischen 10 s und 30 s relativ lang. Die Einstrahlung ändert sich aber typischerweise selbst im Millisekundenbereich um bis zu mehreren 100 W/m 2. Die Kennlinienmessung an PV-Generatoren (Modulen, Strings, Arrays) darf einerseits nicht zu schnell verlaufen (große Spannungs-Zeit-Schwankungen), da bei schneller Messung < 20 ms durch kapazitive und induktive Eigenschaften des Generators bzw. des Messaufbaus die gemessene Kennlinie verändert werden kann und nicht mehr alleine die Charakteristik des PV-Generators wiedergibt. Auf der anderen Seite darf die Messung nicht zu langsam verlaufen (> 1 s), da sonst die Gefahr von Schwankungen der Einstrahlung während der Messung zunimmt, welche die Messergebnisse beeinflussen würden. Auch die Modultemperatur ist hiervon betroffen, die zwar relativ träge reagiert, sich aber innerhalb von Sekunden doch ändern kann. Insbesondere Dünnschichtmodule und solche mit Rückseitenkontakten reagieren sensibel auf zu große Spannungs-Zeit-Schwankungen.

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