Digitalisierung bestehender Anlagen
Zentraler Bestandteil des Vernetzungskonzepts ist die Green Box (Bild 2), ein lüfterloser Industrie-PC mit umfangreichen installierten Softwarepaketen. Die universelle und erweiterbare IIoT-Lösung für Verpackungsmaschinen erlaubt es unterschiedlichste Maschinen anzubinden, Datenaufbereitung über Templates zu integrieren und verschiedenste Spezifikationen von Leitsystemen und MES-Schnittstellen zu bedienen. Da die Green Box über 240 Treiber für unterschiedliche Kommunikationsprotokolle bietet, lassen sich sowohl alte Bestandsmaschinen als auch neue Anlagen und Steuerungen herstellerunabhängig an das gewünschte System anschließen. So wird ein über die Jahre gewachsener Maschinenpark fit für Industrie 4.0. Die Vorteile für den Endkunden: maximales Wachstum durch die flexible Anpassung des Produktportfolios, Kostenreduzierung durch Produktionsstätten-übergreifende Standardisierung, Unabhängigkeit von der Architektur eines Automatisierers.
Das besondere an dem Konzept ist für Reinholt Schlechter (Bild 3), OEM Segment Manager Material Handling & Packaging von Schneider Electric, dass man damit auch bestehende Anlagen ohne großen Aufwand digitalisieren kann: „Bei Brownfield-Anlagen haben wir oft sogar unterschiedliche Generationen von Steuerungstypen im Einsatz. Zudem lassen sich SPS ohne Ethernet-Schnittstelle nicht so einfach an OPC UA anbinden. Die Green Box bietet dazu, zusammen mit der Softwareplattform von Wonderware, die entsprechende Möglichkeit.“ Von Vorteil ist auch, dass der Industrie-PC so kompakt und robust ist, dass man ihn auch nachträglich noch in den meisten Schaltschränken installieren kann, um das Vernetzungskonzept aufzubauen.
Lückenlose Dokumentation und Rückverfolgbarkeit
Steigende Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit, zunehmender Transparenzbedarf seitens der Verbraucher und Vertrauensprobleme erfordern neue Lösungen. Diese liefert die digitale Molkerei von SIG dank End-to-End-Monitoring und Rückverfolgbarkeit. „Die ganzheitliche Vernetzung und Digitalisierung bietet SIG die Chance, die Transparenz sowie die Rückverfolgbarkeit in der gesamten Lieferkette weiter zu optimieren – vom Empfang der Rohmilch über die Vorbehandlung und Verarbeitung bis hin zur Verpackung und Logistik. Sie öffnet SIG auch den Weg zu neuen Geschäftsmodellen, wie den Verkauf von Abfüllprozessen, statt der Abfüllmaschinen“, so R. Schlechter. Bewährt haben sich dabei Softwarelösungen für „Smart/Safe Food“ mit End-to-End Traceability. Dazu zählen Serialization & Label Assurance, Product Information Management (PIM) und Clean-In-Place (CIP). Diese unterstützen gängige Verfahren in der Nahrungs- und Getränkeindustrie und gewährleisten dabei Lebensmittelsicherheit sowie eine lückenlose Dokumentation und Rückverfolgbarkeit von Produkten über den kompletten Produktions- und Logistikprozess hinweg.
Zukunftssicheres Vernetzungskonzept
Mit Schneider Electric als strategischem Partner erhofft sich SIG weitere Vorteile bei zukünftigen Entwicklungen und Branchentrends. Zukunftssicherheit gewährleistet die Green Box, auf der innovative Softwarepakete, wie der Augmented Reality Advisor oder der Machine Advisor, installiert und genutzt werden können, beispielsweise für Predictive Maintenance oder Teleservice. Hinzu kommen vorbereitete Bibliotheken mit Bausteinen und Anzeigeelementen, die die Anwendung erheblich vereinfachen. Eine Einbindung in die Cloud ist optional jederzeit möglich. AR-Applikationen bieten hohe Transparenz und Akzeptanz der Maschinenbedienung, Einrichtung und Wartung der Maschinen. Erklärende Videos mit hinterlegten Dokumentationen werden verknüpft mit einer einzigartigen Animation und Bilderkennung. (no)
Literatur:
[1] Schneider Electric GmbH, Ratingen: www.schneider-electric.de
[2] SIG Combibloc Systems GmbH, Linnich: www.sig.biz