Bild 01: Der modulare Kombi-Ableiter ACI von Dehn wurde für Schaltanlagen mit hohen Anforderungen an die Anlagenverfügbarkeit und damit an die Wechselbarkeit des Schutzmoduls entwickelt. (Quelle: Dehn)
Moderne Überspannungsschutzgeräte (SPD, Surge Protective Device) haben eine hohe Leistungsfähigkeit und ein gutes Schutzverhalten. Je nach Anforderungen am Einsatzort und der dort zu erwartenden Belastung werden verschiedene Technologien eingesetzt. Zum Beispiel sind Typ-1-SPD, die für das Ableiten von Teilblitzströmen ausgelegt sind, oft mit funkenstreckenbasierten Technologien ausgestattet. Diese Funkenstrecken können große Energiemengen bewältigen. Sie können aber auch Netzfolgeströme erzeugen und müssen in der Regel mit anderen Schutzstufen koordiniert werden. Typ-1-SPD kommen in NS-Verteilungen in Industrieanlagen oder am Gebäudeeintritt der Niederspannungsversorgung zum Einsatz. Insbesondere dann, wenn das Risiko besteht, dass Blitzteilströme mit großem Energieinhalt im Zuge des Potentialausgleichs vom SPD abgeleitet werden müssen.
SPD mit getriggerten Funkenstrecken
In der Praxis haben sich SPD mit getriggerten Funkenstrecken als besonders effektiv erwiesen, weil Funkenstrecken einen hohen Stromimpuls ableiten können. Sie führen außerdem im Normalbetrieb keinen Leckstrom und sind damit langlebig und gut mit anderen Überspannungsableitern oder Schutzkomponenten in Geräten kombinierbar. Nachdem moderne SPD mit Funkenstrecken einen Überspannungsimpuls abgeleitet haben, entstehen keine oder nur minimale Netzfolgeströme. Deswegen passen sie gut zu den vorgeschalteten Sicherungen oder Leistungsschaltern, selbst wenn deren Nennstromstärke gering ist.
Funkenstreckenbasierte SPD nutzen Technologien, die seit Langem bekannt sind und von verschiedenen Herstellern verwendet werden. Die entsprechende Produktnorm DIN EN 61643-11 (VDE 0675-6-11) [2] definieren Mindestanforderungen für SPD, die nicht nur sicherstellen, dass die Geräte die angegebenen Parameter in der jeweiligen Anwendung erreichen, sondern auch ein festgelegtes und sicheres Verhalten bei Überlastung oder am Ende ihrer Lebensdauer zeigen.