Redundante Einspeisung

Abbild Form 3

Bild 3: Form (Quelle: Rittal)

Die Niederspannungshauptverteilung (Bild 1) wird von zwei Transformatoren gespeist, die über einen entsprechenden Kuppelschalter die gesamte Anlage versorgen können. Dieser redundante Aufbau ist bei einem Hochofen notwendig, da der Prozess nicht unterbrochen werden kann, ohne den Hochofen zu beschädigen. Im Normalbetrieb versorgen die beiden Transformatoren jeweils die Hälfte der Niederspannungsschaltanlage, die einen Bemessungsstrom von 3.200 A hat. An der Einspeisung setzt man bei Bücking & Leube Maxi-PLS-Schienen von Rittal ein, die ein einfaches Anschließen der Leitungen ermöglichen (Bild 2). „Auf diese Weise wird der Anschluss der Leitungen vom Transformator zu den Einspeisefeldern während der Inbetriebnahme deutlich erleichtert“, erklärt Dipl.-Ing. Stefan Riefers, der die Anlage bei Bücking & Leube geplant hat. Sollte einmal ein Transformator ausfallen oder wegen Wartungsarbeiten abgetrennt werden müssen, sorgt ein Kuppelschalter zwischen den beiden Einspeisungen dafür, dass beide Anlagenteile über den verbliebenen Transformator versorgt werden können.

Formunterteilung der Abgänge

Die beiden Teile der Niederspannungsschaltanlage, die gleich aufgebaut sind, bestehen aus jeweils 15 Schaltschränken, in denen die einzelnen Abgänge untergebracht sind. Mit den Abgängen werden die Antriebe für Mühlen, Gebläse, Brenner und Förderbänder sowie elektrischer Heizungen versorgt. Jeder Abgang für einen Antrieb ist mit einer separaten Simocode-Steuerung ausgerüstet, über die der Antrieb gesteuert werden kann. Die Steuerungen sind über mehrere Profibus-Ringe an das zentrale Leitsystem angebunden. „Die besondere Anforderung bei diesem Projekt“, so Dipl.-Ing. Klaus Gördemann, Technischer Geschäftsführer bei Bücking & Leube, „bestand in der geforderten Formunterteilung der Abgänge.“ Die Abgänge sind dabei in einzelnen abgeschlossenen Teilen des Schaltschranks untergebracht. Diese sind sowohl gegenüber dem Sammelschienensystem als auch gegenüber dem Kabelrangierraum abgetrennt. Diese Formunterteilung der Form 3 stellt sicher, dass bei notwendigen Revisions- oder Wartungsarbeiten an der Schaltanlage jeweils nur ein Abgang spannungsfrei geschaltet werden muss (Bild 3). Der Rest der Anlage kann während der Arbeiten weiterlaufen. Die Anforderung, dass die Niederspannungsschaltanlage mit Formunterteilung ausgeführt werden muss, kam direkt vom Betreiber des Hochofens. Eine solche Schaltanlage bietet durch den damit verbundenen Berührungsschutz ein hohes Maß an Sicherheit für die Mitarbeiter. Diese hohe Sicherheit wirkt sich natürlich auch auf die Verfügbarkeit aus. „Die Forderung nach Formunterteilungen kam ursprünglich aus den skandinavischen Ländern“, weiß K. Gördemann. Inzwischen werden solche Schaltanlagen aber immer häufiger in vielen Ländern auch in Zentraleuropa gebaut. Das demonstriert das gestiegene Sicherheitsbewusstsein vieler Anlagenbetreiber.

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