UML für SPS-Programmierer

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Bild 2: Grafik (Quelle: Siemens)

Um den normgerechten Standards und Systemen gerecht zu werden, müssen engagierte SPS-Techniker nur einen begrenzten Teil der umfangreichen Möglichkeiten zum OOD und der OOP erlernen. Ein einfach zu erlernendes Designwerkzeug, wie Enter­prise Architekt (EA), ist ausreichend, um Diagramme lesen und verstehen zu können (Bild 2). Schließlich ist es das Ziel, die gestellten Aufgaben durch die Umsetzung von strukturiertem Text (ST) in die grafische Modellierungssprache Unified Modeling Language (UML) mit dem TIA Portal erfolgreich zu gestalten und – ganz wichtig – zu dokumentieren. Schließlich ist eine nicht geplante Software später ein Zufallsprodukt, welches so den heutigen Stand der Technik nicht mehr erfüllt. Trotzdem entstehen immer noch viele Missverständnisse, wenn man das Thema UML mit Entwicklern aus der SPS-Welt diskutiert. Viele denken immer noch, dass eine graphische Programmierung mit einer SPS nicht möglich sei. Die Normen zeigen allerdings Lösungen auf und geben Empfehlungen, um neue und moderne Wege zu entdecken und anzuwenden, sodass auch der SPS-Programmierer OOP mit Hochsprachen als positive Alternative empfindet. Allerdings muss ein Entwickler bei der Umsetzung noch sehr viel selbst erstellen, da die Compiler/Editoren noch nicht alle objektorientiert umwandeln können. Aber auch diese Herausforderung der neuen SPS-Welt werden die Programmierer meistern ­können.

Leitfaden zum objektorientierten Arbeiten

Mit dem Engineering-Framework TIA Portal von Siemens ­lassen sich alle Planungs- und Produktionsprozesse für aufgabenorientierte Anwendungen von einem einzigen Bildschirm aus gestalten. Es ermöglicht beispielsweise die prozedurale Programmierung mit Step 7 V11. Dieser Stil wird in der Praxis bis heute noch weltweit angewendet, obwohl mittlerweile auch bei ­vielen SPS-Programmierern der Wunsch nach einer objekt­orientierten Programmierung (OOP) besteht.
Das Buch „SCL und OOP mit dem TIA Portal V11“ zeigt, wie man Funktionsbausteine unter den Paradigmen der OOP implementieren kann. Weitere Themen sind andere Merkmale der Datenkapselung, Interface-Vererbung und Polymorphie. Nach einem Schnelleinstieg in das TIA Portal und das UML-Framework Enterprise Architect, werden dem Leser schrittweise die Sprachelemente zu SCL (Structured Control Language) vorgestellt und für die Anwendung der OOP vertraut gemacht. Grundlagen zur Programmierung werden in den Kapiteln erklärt und erfordern nur die Kenntnisse der allgemeinen Programmierung in AWL oder FUP/KOP. Zum einfachen Verständnis werden gezielt zahlreiche Beispiele getestet und erläutert.

Hofer, J.: SCL und OOP mit dem TIA Portal V11 – Ein Leitfaden für eine objektorientierte Arbeitsweise. Berlin • Offenbach: VDE VERLAG, 2012 (ISBN 978-3-8007-3436-8)

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Johannes Hofer
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