Jürgen Siefert: „Ecostruxure Automation Expert erlaubt es, Anwendungen auf die Hardware-Systemarchitektur seiner Wahl zu verteilen – hochgradig verteilt, zentralisiert oder beides – bei minimalem bis gar keinem Programmieraufwand. Wir laden alle industriellen Entwickler ein, ihre eigenen Softwarekomponenten und Lösungen auf der Grundlage des IEC 61499-Standards zu entwickeln.“
Nach Modicon wollen Sie mit Ecostruxure Automation Expert die Steuerungstechnik wieder revolutionieren. Was steckt hinter diesem Konzept?
J. Siefert: Die Programmierung nach IEC 61131-3 [2] hat sich im OT etabliert und bewährt. Allerdings ist sie in Zeiten von Industrie 4.0, wo IT und OT immer mehr zusammenwachsen, nicht mehr unbedingt zeitgemäß und praktikabel. Deswegen haben wir mit Ecostruxure Automation Expert eine herstellerunabhängige Programmier- und Parametrierlösung geschaffen, die an die Arbeitsweise der IT angelehnt ist. Dort ist es gang und gäbe eventgesteuert zu programmieren. In der OT-Welt ist dieses Vorgehen eher neu.
Warum braucht der Markt eine neue Steuerungstechnik, es gibt doch schon SPS, Soft-SPS, PC-basierte Steuerungen usw.?
J. Siefert: Wir wollen mit Ecostruxure Automation Expert mehr Offenheit in den Maschinen- und Anlagenbau bringen. Bisher muss sich ein Anwender relativ früh festlegen, mit wem er steuerungstechnisch zusammenarbeiten will. Dieser Schritt will gut überlegt sein, denn ein Wechsel zwischen den Systemen bringt einen großen Aufwand mit sich - alle Programmierer sind neu zu schulen, er muss alle Hardware-Themen ändern und die gesamte Struktur bzw. das gesamte Konzept muss neu aufgesetzt werden. In den Zeiten von modularen Maschinen und vernetzten Anlagen ist diese starre Ausrichtung nicht mehr zeitgemäß. Wir sind der Überzeugung, dass künftig mit offenen Konzepten wie Ecostruxure Automation Expert, eher Erfolge erzielt werden können als mit proprietären Lösungen.