
01 Schiffszustände und -funktionen, Navigation sowie Radar lassen sich über moderne Marine-Panel-PC und -Displays von TL Electronic zuverlässig visualisieren und bedienen – auf Wunsch ECDIS-kalibriert. Im Bild sind die Typen Winmate W24L100-MRL1FP und W24IH3S-MRA1FP zu sehen. (Quelle: TL Electronic)
Das oberste Seefahrer-Gebot lautet: „Sicherheit zuerst“. Damit das hohe Sicherheitsniveau erreicht und gleichzeitig die Produktivität erhöht wird, setzt die Schiffsbauindustrie zunehmend auf intelligent vernetzte Digitalisierung. Dafür benötigt werden robuste Rechnersysteme, die extremen Umgebungsbedingungen standhalten und die einschlägigen Normen, Zertifizierungen und Richtlinien erfüllen. TL Electronic [1] bietet solche zertifizierten Marine-Compute-Lösungen, z. B. für Navigation, Überwachung und Schiffsautomatisierung. Den Industrie-PC-Experten kommt die langjährige Partnerschaft mit Winmate [2] zugute, die führend bei Marine-Grade-Rechnersystemen sind. Der taiwanesische Hersteller hat speziell für die Schifffahrt Industrie-PC-Lösungen entwickelt, die den strengen Tests standhalten und sogar über die Anforderungen der Militärstandards hinausgehen (Bild 1).
Zuverlässige Navigation mit Farbkalibrierung
„Die Marine-Grade-Panel-PC beispielsweise erzielen eine optimale Bedienung und Beobachtung im Maschinenraum sowie bei Navigation, Radarvisualisierung und Steuerung auf der Schiffsbrücke“, erläutert Stefan Götz, geschäftsführender Gesellschafter der TL Electronic GmbH (Bild 2) und selbst leidenschaftlicher Bootskapitän. Er kennt die Anforderungen auf See und an das Material sehr gut. Der Panel-PC vom Typ W24L100-MRA1FP bearbeitet mit dem leistungsstarken Intel-Prozessor Core i7-3517UE rechenintensive Aufgaben. Gleichzeitig lässt sich die Display-Einheit mit Bildschirmdiagonalen von 15 Zoll bis 24 Zoll flexibel skalieren. Bei der 24-Zoll-Diagonale erreicht der Panel-PC Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080 Pixeln und wird komfortabel über den projektiv-kapazitiven Multitouch-Bildschirm bedient. Überdies hat der seegeprüfte Panel-PC ein schmales Randdesign im korrosionsgeschützten Aluminium-Gehäuse und verfügt über ein lüfterloses Kühlsystem. „So integriert sich der Panel-PC einfach per Plug-and-play in moderne Pultgehäuse“, erklärt S. Götz (Bild 3).
Auf Wunsch wird das Display farbkalibriert für ECDIS-Konformität (Electronic Chart Display and Information System). Die gesamte Marine-Serie umfasst Panel-PC und Displays, die nach diesem Standard geeicht sind. Damit stellen die justierten Bildschirmeinheiten Seekarten genau und präzise dar und tragen zur sicheren Navigation sowie zum effektiven Situationsbewusstsein der Nautiker bei. „Die aktuelle Seekartenbasis in dem elektronischen Karten- und Informationssystem wird automatisiert vom Datenträger an Bord bzw. über Satellit übertragen“, so der Industrie-PC-Experte weiter.
Über die kapazitiven Multitouch-Tasten auf der Gerätefront greift der Mariner schnell auf Kernfunktion und Display-Steuerung zu. Zudem werden die ECDIS-Modi „Tag“ („Day“), „Dämmerung“ („Dusk“) und „Nacht“ („Night“) unterstützt [3]. Der Wachführer bzw. Schiffsingenieur kann darüber z. B. verschiedene Licht-Szenarien per Panel-PC oder Tablet abrufen – bei einigen Schiffen sogar per Sprachsteuerung. Außerdem sind die Marine-Grade-Panel-PC antireflexions- und antiblend-beschichtet (AR/AG-Coating, Anti-Reflective/Anti-Glare-Beschichtung) (Bild 4).
Dank ihrer spezifischen Konstruktion sind alle Marine-Panel-PC und -Displays des Herstellers nach den strengen Standards von DNV und IACS zertifiziert. Neben der Zertifizierung DNVGL-CG-0339 sowie der IACS E10 werden die Marine-Lösungen auf Grundlage der Norm IEC 60945 [4] getestet und bewertet. Darüber hinaus produziert Winmate die Marine-Displays und Panel-PC mit optischer Bonding-Technologie. Diese Technik verbessert die Klarheit und Lesbarkeit der Displays bei Sonnenlicht sowie die präzise Touch-Bedienung. „Das macht die Panel-PC von TL Electronic ideal für den Einsatz auf Brückenarbeitsplätzen sowie Schiffskommandozentralen und bietet zuverlässige Leistung auch bei schwerem Seegang“, fasst S. Götz zusammen.