COO Ulrich Leidecker zeigt die geschäftliche Entwicklung auf

COO Ulrich Leidecker zeigt die geschäftliche Entwicklung auf (Quelle: Phoenix Contact)

Das Jahr 2020 hat für Phoenix Contact in eine für alle unbeeinflussbare Richtung entwickelt. “Corona” hat Pläne und Entwicklungen verändert und unerwartet vor vielfältige Herausforderungen gestellt. Innerhalb weniger Tage waren mehr als 3500 Kolleginnen und Kollegen aus den deutschen Standorten im Modus des mobilen Arbeitens, haben ihren Arbeitsplatz nach Hause verlegt. „Die Situation konnte Phoenix Contact gut meistern, da im Vorfeld bereits Tools für virtuelle Meetings und Collaboration getestet waren und daher ihr Einsatz zügig umgesetzt werden konnte“, betont Ulrich Leidecker, Chief Operation Officer bei Phoenix Contact.  „Notwendige Betriebsvereinbarungen wurden im Rekordtempo erarbeitet und verabschiedet. Ein großartiges Beispiel für die immer noch vorhandene Flexibilität unserer deutschen Industrielandschaft. Und ganz nebenbei haben wir hier einen enormen Digitalisierungsschub erlebt und können von einer steilen Lernkurve profitieren – auch für viele noch anstehende Digitalisierungsschritte in der Fabrikautomation.“

Bislang konnten Infektionsketten bei Phoenix Contact wirksam verhindert werden. „Wichtig und vielleicht entscheidend ist, dass wir jetzt – kurz vor der Verfügbarkeit eines Impfstoffes – bei diesen Bemühungen nicht nachlassen“, so U. Leidecker. „Auswirkungen hatte die weltweite Pandemie auch auf die Lieferfähigkeit von Produkten. Unsere weltweite Aufstellung mit Produktionswerken in verschiedenen Ländern kam uns hier zugute. Dennoch war die Situation sehr komplex durch Shutdowns in verschiedenen Ländern. Eine Herausforderung war es, valide Informationen aus den Ländern zu Produktion und Vertrieb zu erhalten. Wir haben praktisch über Nacht eine globale Kooperationsplattform entwickelt, die uns einen tagesaktuellen Überblick verschafft hat.“

Der COO setzt fort: „Der frühe Shutdown in Italien beispielsweise hat uns direkt getroffen, da unsere Tochtergesellschaft im Krisenzentrum lag, niemand mehr arbeiten durfte und so auch keine Kundenlieferungen mehr möglich waren. Wir haben dann italienische Endkunden direkt aus Deutschland beliefert.“

Umsatzrückgang von -4 % bis -5 %

„Im Ergebnis war das erste Quartal von einem Wachstum gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum geprägt“, betont U. Leidecker weiter. „Gefolgt von einer recht deutlichen Abschwächung im zweiten Quartal, die auch uns dazu zwang, in fast allen Unternehmensbereichen in Kurzarbeit zu gehen. Für den Moment hat die Geschäftsentwicklung einen stabilen Punkt erreicht. September und Oktober waren im Vergleich zu den Vormonaten sehr gut und lassen auf eine allmähliche Erholung im 4. Quartal hoffen. Das Ergebnis wird besser als zu Beginn der Pandemie erwartet ausfallen aber nicht an die ursprüngliche Geschäftserwartung für 2020 ohne Corona heran reichen.“

Phoenix Contact wird das Geschäftsjahr 2020 mit einem moderaten Umsatzrückgang von -4 % bis -5 % abschließen. „Ohne Währungseffekte liegen wir bei ca. -3 % bis -4 %“, schließt er an. Weltweit wird ein uneinheitliches Niveau erlebt. Die Americas befinden sich in einem zweistelligen Minusbereich, Asien entwickelt sich seit September sehr positiv mit einem steigenden Auftragseingang. China zeigt ein Umsatzwachstum von mehr als 10 % und auch die Wachstumskurve in den USA geht langsam wieder nach oben.

Implementierung der neuen Geschäftsführung

Einen Meilenstein für die Phoenix-Contact-Gruppe war die Implementierung der neuen Geschäftsführung sowie die Einberufung eines Chief Digital Officer zum August dieses Jahres. Neben Frank Stührenberg (CEO) und Axel Wachholz (CFO) zählen jetzt die Präsidenten der drei Geschäftsbereiche (Business Areas) zur neuen Geschäftsführung: Dirk Görlitzer, Torsten Janwlecke und Ulrich Leidecker. Als COO (Chief Operating Officer) tragen sie Verantwortung für zentrale Unternehmensbereiche sowie weiterhin für ihre jeweiligen Geschäftsbereiche. Mit Dr. Frank Possel-Dölken wurde erstmalig ein Chief Digital Officer (CDO) in die Geschäftsführung berufen. Neben seinem bisherigen Verantwortungsbereich Corporate Technology & Value Chain ist er jetzt auch für den Unternehmensbereich IT sowie alle Themen der digitalen Transformation zuständig. „Diese Erweiterung gibt unserer Unternehmensgruppe einen Rahmen, um Führung und Struktur ganzheitlich weiterzuentwickeln“, so U. Leidecker. Roland Bent wird bis zu seinem planmäßigen Ausscheiden mit Erreichen des 63. Lebensjahrs im Februar 2021 der Geschäftsführung angehören. Danach wird er weiterhin als Chief Representative (Hauptbevollmächtigter) von Phoenix Contact für internationale Standardisierung tätig sein und auch seine ehrenamtlichen Funktionen im Bereich der nationalen und internationalen Normung wahrnehmen. Professor Dr. Gunther Olesch ist mit Erreichen des 65. Lebensjahrs im Juli 2020 aus der Geschäftsführung ausgeschieden.

Das HR-Ressort hat CEO Frank Stührenberg übernommen. Investitionen Auch im Corona Jahr 2020 wurde weiter signifikant investiert. Insgesamt werden es rund 150 Millionen Euro sein, die in neue Strukturen und Innovationen fließen. Damit liegt das Investitionsniveau zwar unter den Rekordjahren 2018 und 2019, kann aber mit Blick auf die gesamte Marktentwicklung als sehr substanziell eingestuft werden. Die Weiterentwicklung der Standorte in Deutschland, hierbei sind es vor allem Blomberg, Schieder und Filderstadt , war dabei gleichermaßen im Fokus wie der Ausbau internationaler Aktivitäten.

Phoenix Contact (hz)

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