Ulrich Leidecker, Chief Operating Officer von Phoenix Contact, auf der SPS-Messe (Quelle: Phoenix Contact)

Ulrich Leidecker, Chief Operating Officer von Phoenix Contact, auf der SPS-Messe (Quelle: Phoenix Contact)

„Betrachten wir die mehrjährige Entwicklung seit dem Jahr 2019 bis heute, wurde ein durchschnittliches Wachstum von 9,1 % pro Jahr erzielt. Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung stellt somit kein strukturelles Problem dar. Die Produkte und Lösungen von Phoenix Contact werden insbesondere für die Elektrifizierung und Automatisierung eingesetzt, Bereiche, in die auch zukünftig weiter investiert werden wird.“ Der Nachfragerückgang, getrieben durch zu hohe Vorräte an vielen Stellen der gesamten Wertschöpfungskette, betrifft grundsätzlich alle Weltregionen. Besonders deutlich ist dies in Asien spürbar, während einzelne Länder in Europa nach wie vor Wachstum zu verzeichnen haben. Die Zahl der Mitarbeitenden steigt kaum und ist weiterhin etwas unter 22.000.

Trotz der einsetzenden Konjunkturschwäche im zweiten Halbjahr 2023 hob Leidecker die Besonderheit dieses Jahres für Phoenix Contact hervor: “Wir hatten die Freude und das Privileg unser 100-jähriges Unternehmensjubiläum weltweit mit unseren Mitarbeitenden und Kunden feiern zu können. Gemeinsam haben wir in diesen 100 Jahren viel erreicht und sind dabei den Werten und der Kultur unseres Familienunternehmens trotz Wachstum und Weiterentwicklung treu geblieben.“

Zahlreiche Veranstaltungen, Familientage und Mitarbeiterfeste nahmen die Geschäftsführer und die Gesellschafterinnen und Gesellschafter zum Anlass, den Mitarbeitenden ihre Wertschätzung auszudrücken, für ihren besonderen Einsatz und ihr Engagement, mit dem sich das Unternehmen zu dem entwickeln konnte, was es heute ist. „Ebenfalls haben wir die partnerschaftlichen Verbindungen zu unseren Kunden mit besonderen gemeinsamen Momenten auf Veranstaltungen hervorgehoben und intensiviert. Denn unsere Kunden und Geschäftspartner sind es, mit denen wir Lösungen für die Energiewende vorantreiben, die die Grundlage für eine nachhaltige Welt sind.“ Daher standen auch weltweite Nachhaltigkeitsprojekte, die zusammen mit Partnern und den weltweiten Tochtergesellschaften 2023 umgesetzt wurden, im Vordergrund.

Umfangreiche Investitionen

Die ersten Maßnahmen für den Erweiterungsbau zum bestehenden Logistikgebäude am Standort Blomberg sind bereits gestartet. Das vollautomatische Gebäude wird 220.000 m³ zusätzliches Lagervolumen bieten. Von hier aus können zukünftig Kunden auch direkt ins Ausland beliefert werden. Mit rund 100 Millionen Euro ist es die größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte. Am Standort in Indien werden drei Gebäude mit Produktions-, Logistik- und Büroflächen und insgesamt 70.000 m² entstehen. Die Investitionen belaufen sich hier auf rund 40 Mio. €. Mit diesem Ausbau der Kapazitäten reagiert Phoenix Contact auf die Herausforderung, globale Lieferketten resilienter zu gestalten und die Abhängigkeiten von einzelnen Weltregionen zu minimieren.

Für die Elektromobilität ist China der entwicklungsstärkste Markt mit eigenständigen Mobilitätsansätzen. Daher erweitert Phoenix Contact seine E-MobilityProduktionskapazitäten mit einem neuen Werk in Lishui. Grundsteinlegung war Ende Juni 2023. An diesem neuen Produktionsstandort wird Phoenix Contact E-Mobility zukünftig unter anderem verschiedene Ladekabel für Elektrofahrzeuge entwickeln und fertigen, die an chinesische Automobil- und auch Ladeinfrastruktur-Hersteller geliefert werden. Dabei setzt 3 das Unternehmen auf das Local-for-local-Sourcing, bei dem Einkaufs-, Produktions- und Absatzmarkt räumlich nah beieinander liegen. Das neue Gebäude umfasst eine Gesamtfläche von rund 26.000 m², davon sind 20.000 m² Produktions- und Lagerfläche sowie 6.000 m² Bürofläche. Bis zum Produktionsstart im ersten Quartal 2025 wird die Belegschaft auf mehr als 200 Mitarbeitende anwachsen. Mit dem Hochlauf der Produktion im 2. Halbjahr 2025 wird die jährliche Produktionskapazität bei mehreren Hunderttausend ACund DC-Ladekabeln liegen. Zusätzlich sollen hunderttausende Fahrzeug-Ladedosen jährlich für den chinesischen Markt produziert werden.

Ebenfalls wurden 2023 am Sitz von Phoenix Contact E-Mobility in Schieder-Schwalenberg neue Büroflächen für rund 160 Mitarbeitende auf 2.300 m² geschaffen. Auf dem nordamerikanischen Markt stärkt das Unternehmen seine Position mit dem Ausbau seiner Vertriebsstrukturen durch eine neue Vertriebstochtergesellschaft Phoenix Contact E-Mobility Inc. Ann Arbor, USA.

Bereits zum Jahreswechsel hat Phoenix Contact das kanadische Unternehmen iS5 Communications Inc. mit Sitz in Mississauga, Ontario übernommen. Der Anbieter industrieller Netzwerkprodukte ist spezialisiert auf Dienstleistungen und Lösungen für kritische Infrastrukturnetzwerke. Das Know-how von iS5 Communications ermöglicht es Phoenix Contact, eine führende Position im Markt für kritische Infrastrukturnetze einzunehmen und das Geschäft gemeinsam weiter auszubauen. Insbesondere Cyber Security und Datenanalyse nehmen hier eine zunehmend strategisch wichtige Position ein. Bereits 2018 investierte Phoenix Contact über seine Venture CapitalGesellschaft Phoenix Contact Innovation Ventures im Rahmen der damaligen Finanzierungsrunde in das Unternehmen.

Phoenix Contact (hz)

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