Abbild Burkhard Niemann

Bild 1: Burkhard Niemann, Produktmanager für Reihenklemmensysteme der Wago Kontakttechnik, über Funktionalität in der Anschlusstechnik (Quelle: WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG)

Herr Niemann, wo derzeit über Effizienz in der Verdrahtung gesprochen wird, fällt immer auch der Begriff Push-in – wie steht WAGO zu dieser Technologie?
B. Niemann: Grundsätzlich natürlich positiv – andernfalls hätten wir Push-in ja nicht in unsere Klemmen integriert. Beispiele dafür gibt es ja einige: unser Reihenklemmensystem Topjob S, das Steckverbinder-System Winsta und diverse Leiterplattenklemmen.

Warum klingt Ihre Antwort auf die Frage nach Push-in ein wenig verhalten – hat WAGO hier Nachholbedarf?
B. Niemann: Nein, Nachholbedarf haben wir zu diesem Thema ganz sicher nicht. Schlussendlich haben wir die Direktstecktechnik in Form der Push-in Cage Clamp erfunden und als erstes Unternehmen in den Markt eingeführt. Tatsächlich haben wir das Hauptaugenmerk unserer damaligen Markteinführung von Topjob S aber gar nicht auf das direkte Stecken gelegt, sondern auf die besonders kompakte Bauform unserer Reihenklemmen.

Warum? Haben Sie die Direktstecktechnik nicht als Vorteil für den Anwender bewertet?
B. Niemann: Grundsätzlich ist die Möglichkeit, Leiter direkt in die Klemme stecken zu können, ohne die Klemme mit einem Betätigungswerkzeug öffnen zu müssen, durchaus ein funktionaler Aspekt, der dem Anwender ohne Zweifel einen Mehrwert bietet. Allerdings ist das unseres Erachtens nicht der wichtigste. Es gibt darüber hinaus weitere Punkte, die bei Reihenklemmen eine wichtige Rolle spielen.

Inwiefern?
B. Niemann: Naja, wissen Sie, dort wo einige wenige Leiter gesteckt werden müssen, ist die Direktstecktechnik eine feine Sache. Bei einer großen Anzahl von Anschlüssen ist jedoch nach wie vor die Anschlussmethode, die Klemmstelle mit dem Betätigungswerkzeug zu öffnen und den Leiter anzuschließen, komfortabler. Explizit dann, wenn das Werkzeug selbstständig in der Betätigungsöffnung stecken bleibt, bis der Leiteranschluss komplett abgeschlossen ist – so markiert der Anwender nämlich zum einen mit dem Schraubendreher die Klemmstelle und zum anderen hat er beide Hände zum Verdrahten frei.

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