Schütze, Motoren und Ventile entstören

Netzentstörfilter

Bild 3: Netzentstörfilter (Quelle: Murrelektronik)

Die Entstörmodule für Schütze sind häufig schnappbar. Sie können also direkt in das Gehäuse integriert werden. Auf diese Weise lassen sie sich schnell montieren, ohne Verdrahtungsaufwand und ohne die Gefahr von Montagefehlern. Auch Anbringungen mit Klebefolie und Kabelbinder sind sehr praktisch. Es gibt die Entstörmodule in unterschiedlichen Spannungen von 24 V bis 400 V und unterschiedlichen Halteleistungen (10 VA bis 1.000 VA). Für Motoren mit Spannungen von 3 × 400 V bis 3 × 690 V sowie Leistungen von 4 kW bis 45 kW bietet Murrelektronik Entstörmodule an, die direkt im Stecker der Motorzuleitung integrierbar sind. Sie lassen sich direkt im Klemmenkasten befestigen, mit Kabelbinder oder Klebefolie. Außerdem gibt es Module, die direkt am Motor angeschraubt werden – in diesem Fall sorgen geeignete Dichtungen dafür, dass die Schutzklasse IP67 eingehalten wird. Weitere Alternativen für die Motorentstörungen, die direkt man am Motor befestigen kann, sind Module, die im Schaltschrank auf die DIN-Schiene aufgeschnappt werden. Diese Reihe von Entstörmodulen erfüllen teilweise sogar die UL-Zulassung nach Kategorie NLDX2 und NLDX8, sie eignen sich somit für den Einsatz im Lastkreis (Branch Circuit). Entstörmodule für Ventile sind häufig direkt in den Murrelektronik-Ventilsteckern integriert, die in allen Bauformen (A, B, BI, C und CI) verfügbar sind. Alternativ gibt es sie auch als Entstöradapter für den späteren Einbau. Varianten davon sind als „leuchtende Dichtung“ ausgeführt. Entstörmodule für Ventile schützen das Steuerungssystem des Ventils und sind verpolsicher. Integrierte LED ermöglichen die Diagnose des Schaltzustands. Auch hier gilt: Die Montage ist einfach, es entsteht kein Verdrahtungsaufwand. Zudem ist die Schutzart IP67 jederzeit gewährleistet.

Filter und Bänder als Alternativen

Ein anderes Prinzip zur Eindämmung von EMV-Problemen verfolgen Netzentstörfilter (Bild 3). Am Eingang von Schaltschränken und oft zusätzlich im unmittelbaren Umfeld von Frequenzumrichtern, Netzgeräten, Schaltnetzteilen oder Phasenanschnittsteuerungen wirken diese bidirektional. Sie erhöhen die Störfestigkeit und reduzieren Emissionen. Netzentstörfilter verfügen über Y-Kondensatoren, die gegen Gleichtaktstörungen wirken, sowie über X-Kondensatoren, deren Wirkung sich gegen Gegentaktstörungen entfaltet. Reichen die Kapazitäten nicht aus, kann man je nach Anwendung noch weitere Induktivitäten, zum Beispiel lineare Drosseln, einsetzen. Murrelektronik bietet ein- und mehrstufige Filter an, womit ein sehr breites Feld an Applikationen abgedeckt werden kann. Sie sind als ein- sowie als dreiphasige Varianten verfügbar. Eine handhabungstechnisch sehr einfache Ergänzung, die hinsichtlich EMV aber bemerkenswerte Wirkung erzielt, ist der Einsatz von Massebändern. Sie sorgen für eine gute Ableitung von Störungen und schaffen einen Potenzialausgleich. Hinsichtlich Länge, Lochdurchmesser und Querschnitten sind die Massebänder von Murrelektronik, die über gute HF-Eigenschaften verfügen, unmittelbar auf die Produkte abgestimmt. Pressverschweißte Enden sorgen für eine optimale Kontaktabgabe. Die Massebänder werden aus hochflexibler E-Kupferlitze gefertigt und anschließend elektrolytisch verzinnt. Das beugt Oxidation vor.

Michael Fritscher (Murrelektronik GmbH)
3 / 3

Ähnliche Beiträge