Bei dieser 14 m langen Schirmer-Maschine für die vollautomatische Bearbeitung von PVC-Fensterprofilen wurden mit dem MX-System erstmals alle bislang erforderlichen Schaltschränke ersetzt (Quelle: Beckhoff)
Fenster- und Türenbau ist Hightech. Das wird bereits beim ersten Prozessschritt deutlich, der vollautomatischen Bearbeitung der sogenannten Rohstäbe auf einer Profilbearbeitungsmaschine von Schirmer Maschinen GmbH [1]. Schirmer wurde 1979 gegründet und war der erste Kunde von Beckhoff [2]. Seit über 40 Jahren setzt das Unternehmen auf PC-based Control von Beckhoff, angefangen von der ersten Positioniersteuerung bis zum neuen MX-System. Vor allem die letztgenannte steckbare Systemlösung für die schaltschranklose Automatisierung passt besonders gut zum Maschinenkonzept von Schirmer: die Entwicklung individueller Maschinen auf Basis von weitgehend standardisierten Prozessmodulen zu kundenspezifischen Lösungen mit hoher Ausbringungsleistung und Flexibilität in Bezug auf Profile und Prozesse (Bild 2). Das Unternehmen ist seit 2016 Mitglied der Beckhoff-Automation-Gruppe und beschäftigt heute rund 250 Mitarbeitende.
Vielzahl unterschiedlicher Prozesse
Die Maschinen von Schirmer bilden eine Vielzahl unterschiedlicher Prozesse ab: Aus etwa 6 m langen Profilstäben entstehen die Einzelteile für Fensterrahmen und -flügel im Durchlaufverfahren. So weit wie möglich werden dabei alle Bohr-, Fräs- oder Stanzbearbeitungen am Rohstab ausgeführt. Anschließend folgen Zuschnitt und Bearbeitung der Enden. Parallel zur Bearbeitung der Profilstäbe erfolgt auf einer separaten Linie der Zuschnitt der Armierungsprofile, die optional automatisch in das PVC-Profil eingeschoben und positioniert werden. Daran schließen sich weitere Prozesse, wie die Verschraubung von Profil und Armierung, Stahlbearbeitung (Bohren, Fräsen) sowie das Einsetzen und Verschrauben der Schließteile, an.
Da die Schirmer-Maschinen mit unterschiedlichen und häufig wechselnden Profilgeometrien umgehen müssen, erfolgt die Umrüstung automatisch. „Manuelles Rüsten ist bei uns tabu“, so L. Martinschledde (Bild 3). Dementsprechend sind viele Anschläge und Halterungen vollautomatisch zu positionieren. „Im letzten Jahr haben wir zum Beispiel eine Linie mit insgesamt 210 Achsen realisiert“, skizziert L. Martinschledde das Anforderungsprofil an die Steuerungsplattform.