Im Trend: Individuelle OEM-Varianten

Abbild Signalauswertung

Bild 2: Die „klassische“ Variante: sichere Signalauswertung von Maschinen und Anlagen. (Quelle: Schmersal GmbH & Co. KG)

Abbild Protect-Select

Bild 3: „100% Safety“: Die Sicherheits- kompaktsteuerung Protect-Select (Quelle: Schmersal GmbH & Co. KG)

Abbild Maschinensicherheit

Bild 4: Maschinen- und Anlagenbauer wünschen zunehmend Komplettlösungen der Maschinen- sicherheit. (Quelle: Schmersal GmbH & Co. KG)

Die Protect Select wurde schon im Hinblick auf die Möglichkeit entwickelt, den Kunden eine individuelle OEM-Variante dieser Sicherheitskompaktsteuerung anzubieten – die Protect-Select-OEM. Die Sicherheitsexperten von Schmersal legen dann gemeinsam mit dem Anwender die gewünschten Funktionen fest. Dieses Angebot stößt auf große Nachfrage – im Serienmaschinenbau. Der Kunde erhält eine von Schmersal fertig programmierte Sicherheitskompaktsteuerung. Die Validierung der kundenspezifischen Programmierung erfolgt im Hause Schmersal nach den Prinzipien des Anhang X der Maschinenrichtlinie und ist somit vergleichbar mit der Prüfung durch einen externen Notified Body (TÜV, BG etc.). Der Kunde hat eine Geräteausführung, die er für bis zu 16 unterschiedliche Applikationen/Maschinen einsetzen kann. Die unterschiedlichen Maschinenprogramme wer-den direkt an der Protect-Select-OEM ausgewählt.
Die Protect-Select-OEM verfügt über eine USD (unidirektionale synchrone Schnittstelle), die es ermöglicht, 20 kundenspezifische Diagnosesignale an die übergeordnete Steuerung weiterzugeben.

Modulare und flexible Sicherheitssteuerung

Bei der Auswahl der Sicherheitsarchitektur muss der Konstrukteur nicht nur die Hardware berücksichtigen, sondern auch die Kommunikation der Komponenten sowohl auf der Ebene der funktionalen Sicherheit als auch bei den betriebsmäßigen (und damit u.U. wartungsrelevanten) Daten berücksichtigen.
Mit der Protect PSC1 steht dem Konstrukteur eine leistungsfähige und weitgehend skalierbare Sicherheitssteuerung zur Verfügung. Sie besteht aus einer sicheren programmierbaren Kompaktsteuerungen als Grundmodul, die durch diverse sichere Erweiterungsmodule ergänzt werden kann. Damit lässt sich das System optimal an den individuellen Anwendungsfall anpassen.

Außerdem kann die Steuerung um ein universelles Kommunikationsinterface ergänzt werden, bei dem der Anwender einfach verschiedene Feldbusprotokolle wie Profibus, Profinet, Ethercat, Ethernet-IP, CANopen etc. auswählt und einstellt. Dieses Interface erlaubt zudem zeitgleich eine sichere Remote-IO-Kommunikation und die Verbindung von bis zu vier Systemen via sichere Querkommunikation (Safety Master-to-Master-Communication) über Ethernet.

Kommunikationsfreudig: Sicherheitssteuerung mit OPC UA-Server

Die neueste Generation der Protect PSC1 ist nochmals kommunikations- und integrationsfähiger, denn ihr Kommunikationsinterface ist einem integrierten OPC UA-Server ausgestattet. Das Interface ermöglicht u.a. einen HMI-Zugang sowie IBS- und Service-Support-Dienste, und es bietet Asset-Dienste im Sinne des Digital Asset Management (DAM). Konkret heißt das: Der Anwender der Maschine kann über das M2M-Kommunikationsprotokoll umfangreiche Datensätze aller Sicherheitssensoren aus dem Schmersal-Portfolio maschinenlesbar und mit semantischer Beschreibung abrufen. Dazu gehören etwa Zustandsdaten der Sicherheitsausgänge, sicherheitstechnische Kennwerte, Informationen zur Lebensdauer der Sensoren, Bestellinformationen, Datenblätter, CAD-Daten und Bilder.

Damit wird in Sachen Kommunikationsfähigkeit ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen, das nicht nur die funktionale Sicherheit und aktuelle Statusdaten einbezieht. Vielmehr wird ein durchgängiger Informationsfluss über die komplette Prozesskette (vom Hersteller der Sicherheitsschaltgeräte und –steuerung über den Maschinenhersteller zum Anwender) und über den gesamten Lebenszyklus der Maschine ermöglicht.

Fazit: Der Netzwerkfähigkeit gehört die Zukunft

Noch steht OPC UA bei vielen Anwendern von Maschinen zwar auf der Agenda, reale Anwendungen sind aber recht selten. Das wird sich nach Einschätzung von Schmersal rasch ändern, zumal eine Arbeitsgruppe der OPC Foundation aktuell das Thema „Safety over OPC UA“ adressiert. Nicht jeder Anwender einer Maschine wird die Möglichkeiten der deutlich umfassenderen Kommunikation nutzen wollen. Aber die Vorteile liegen klar auf der Hand. Allein im Hinblick auf die Wartung und Instandhaltung schafft die von OPC UA erzeugte Transparenz so viele Vorteile, dass der Standard sehr gute Chancen hat, sich durchzusetzen. Aber auch wenn der Anwender sich für die anderen hier beschriebenen Lösungen und Schnittstellen entscheidet, hat er die Gewissheit, dass er und die Maschinenbediener sich auf „100%Safety“ verlassen können.

Redaktion etz
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