SPE bietet Platz- und Gewichtsvorteile

Die schleppkettenfähige Single-Pair-Ethernet-Leitung „CATLine SPE C-Track"

Bild 02: Die schleppkettenfähige Single-Pair-Ethernet-Leitung „CATLine SPE C-Track" (Quelle: SAB Bröckskes)

SPE-Leitungen

Bild 03: Je nach Anwendung bietet SAB verschiedene SPE-Leitungen (Quelle: SAB Bröckskes)

Im Vergleich zu einer klassischen vierpaarigen EthernetLeitung ergeben sich mit SPE-Leitungen Platzeinsparungen von bis zu 30 % und Gewichtsvorteile bis zu 35 %. Die Einsparungspotenziale in Euro sind daher gewaltig, rechnet man die verlegte Leitungsmenge in km hoch. Zum Beispiel kommen so bei einer Bahn im Laufe eines Lebenszyklus schnell sechsstellige Euro-Beträge zusammen.

Bei SPE ist nach aktuellem Stand nicht mehr Bandbreite notwendig als bei Cat.7A-Leitungen, welche von SAB bereits erfolgreich getestet wurden. So hat der Spezialkabelhersteller mehrere Single-Pair-Ethernet-Leitungen speziell für die steigenden Datenübertragungsraten in der Automatisierung entwickelt. Neben der schleppkettenfähigen „CATLine C-Track“ (Bild 2), welche die elektrischen- und übertragungstechnischen Anforderungen nach dem Normentwurf CD IEC 61156-12 Ed. 1.0 erfüllt, zum Beispiel die robotertaugliche SPE-Leitung „CATLine SPE Robot“.

Bei einer Bandbreite von 1 MHz bis 600 MHz gewährleisten die schleppkettenfähigen bzw. robotertauglichen SPE-Leitungen eine sichere und zuverlässige Datenübertragung. Zudem sind sie LABS-unkritisch, ölbeständig, UL-approbiert und RoHS-konform. Zur Familie „CATLine SPE“ gehören zudem die hochtemperaturbeständig Variante HT, die robute Single-Pair-Ethernet-Leitung für den Innenund Außeneinsatz „Rugged“ sowie der Typ Rail für den Einsatz in Schienenfahrzeugen (Bild 3).

Hohe Anforderungen an Konstruktion und Fertigung

Aufgrund der hohen mechanischen- und übertragungstechnischen Anforderungen von Single-Pair-Leitungen steigen auch die Anforderungen an die Konstruktion und die Fertigung im Vergleich zu den mehrpaarig verseilten EthernetLeitungen deutlich. Die Einhaltung der exakten fertigungstechnischen Vorgaben muss 100 % erfüllt sein. Für den Schleppketteneinsatz hat SAB für die Leitung „CATLine SPE C-Track“ eine dauerflexible Konstruktion mit einer speziell abgestimmten Verseiltechnik gewählt. Für den Einsatz an Robotern wurde die Konstruktion angepasst, sodass ein flexibler Einsatz für eine Torsionsanwendung von ±180° gewährleistet werden kann.

Alle Leitungen sind als Single Pair (2 × AWG 26/7) aufgebaut und können je nach Einsatzgebiet auch als Hybridleitung aufgebaut werden. SAB erwartet eine Menge von applikationsbedingten Sonderlösungen z.B. mit Energieversorgung für die Motoren und die Sensorik. Gerade in diesem Bereich sieht sich SAB gut aufgestellt und möchte individuelle Lösungen anbieten. (no)

Literatur

  1. SAB Bröckskes GmbH & Co. KG, Viersen: www.sab-kabel.de
  2. DIN EN 45545-2:2016-02 Bahnanwendungen – Brandschutz in Schienenfahrzeugen – Teil 2: Anforderungen an das Brandverhalten von Materialien und Komponenten. Berlin: Beuth
  3. DIN EN 60332-1-2 (VDE 0482-332-1-2):2017-06 Prüfungen an Kabeln, isolierten Leitungen und Glasfaserkabeln im Brandfall – Teil 1-2: Prüfung der vertikalen Flammenausbreitung an einer Ader, einer isolierten Leitung oder einem Kabel – Prüfverfahren mit 1-kW-Flamme mit Gas-/Luft-Gemisch. Berlin ⋅ Offenbach: VDE VERLAG
  4. DIN EN IEC 60332-3-25 (VDE 0482-332-3-25):2019-05 Prüfungen an Kabeln, isolierten Leitungen und Glasfaserkabeln im Brandfall – Teil 3-25: Prüfung der Flammenausbreitung von vertikal angeordneten Bündeln von Kabeln und isolierten Leitungen – Prüfart D. Berlin ⋅ Offenbach: VDE VERLAG
  5. DIN EN 50305 (VDE 0260-305):2021-01 Bahnanwendungen – Kabel und Leitungen für Schienenfahrzeuge mit verbessertem Verhalten im Brandfall – Prüfverfahren. Berlin ⋅ Offenbach: VDE VERLAG
Andreas Ix ist Produktentwickler bei der SAB Bröckskes GmbH & Co. KG in Viersen.
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