Abbildung von Anlagen

Bild 01: Um den Energieverbrauch in Anlagen höchstmöglich zu senken, muss das gesamte System betrachtet werden (Quelle:ABB)

Die Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG [1] legt als europarechtliche Verordnung die Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte im gemeinsamen Binnenmarkt der Europäischen Union fest. Sie reguliert, wie industrielle Produkte energie und materialeffizienter gefertigt werden sollen, um die Umweltwirkungen von energieverbrauchsrelevanten Produkten zu mindern und den Weg für eine nachhaltige Zukunft zu beschreiten. In ihrem Rahmen werden in produktspezifischen Verordnungen die Anforderungen und Grenzwerte für die Energieeffizienz verschiedener Produktgruppen festgelegt. Eine davon, (EU) 2019/1781 und ihre Änderungsverordnung (EU) 2021/341, bezieht sich auf Elektromotoren und Frequenzumrichter. Sie legt Mindesteffizienzwerte für Niederspannungsmotoren für den direkten Netzanschluss und für drehzahlvariable Frequenzumrichter fest und deckt damit den Großteil der Produkte auf dem Markt ab.

System künftig stärker im Fokus

Die Ökodesign-Verordnung (EU) 2019/1781 [2] für Frequenzumrichter und Motoren beinhaltet allerdings keinen Systemansatz, da hierbei eine reine Komponentenregulie rung für mehr Energieeffizienz sorgen soll. Die Ökodesign Richtlinie 2009/125/EG hat dagegen noch andere anwendungsbezogene Bereiche, wie die Regulierung von Pumpen, Lüftern, Kompressoren etc., die allesamt einen Systemansatz haben. So soll etwa die Revision der EU-Verordnung (EU) 547/2012 zur umweltgerechten Gestaltung von Wasserpumpen eine reine Systembetrachtung zur Folge haben, bei der die drei Komponenten Pumpe, Motor und Frequenzumrichter berücksichtigt werden müssen.

Bei der Betrachtung von Einsparpotenzialen reicht es aber nicht, den Fokus nur auf Komponenten zu richten, die besonders große Einsparungen versprechen, wie der Einsatz von Frequenzumrichtern in Pumpensystemen. Vielmehr bietet das gesamte System weitere Stellschrauben, wie beispielsweise den Betrieb in Teillast sowie den Einsatz von Kabeln mit größerem Querschnitt (Bild 2) und von Ultra-Low Harmonic Drives.

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