Testanlage

Bild 01: Die dritte Testanlage von Carbyon. (Quelle: Bart van Overbeeke Fotografie)

Es ist schwierig, CO2 auf eine Weise aus der Luft zu gewinnen, die praktikabel und erschwinglich ist. Aber das hielt die Pioniere von Carbyon [1] in Eindhoven nicht ab. Seit 1,5 Jahren haben sie eine Maschine in Betrieb, die genau das kann. Diese Erfindung basiert auf dem Dünnschichtmaterialien-Prinzip für Solarzellen von Hans de Neve – Halbleiterphysiker, Gründer und CEO von Carbyon. Sein Interesse am Thema CO2-Abscheidung und die Möglichkeiten der nur ein Atom dünnen Schicht auf den Solarzellen führte zu dem Verfahren, das Carbyon jetzt mit großem Erfolg testet. Zwei Mitarbeiter von Carbyon zeigen auf, wie es funktioniert, CO2 aus der Luft zu gewinnen, welche Aussichten sich dadurch bieten und wie die Sensoren von Keller einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

Junges Forschungsteam aus den Niederlanden

Beatrix Bos ist Projektmanagerin und Impact Creator, Luuk van Voorst ist Maschinenbauingenieur und beschäftigt sich mit der Physik hinter der Maschine (Bild 2). „Ich beschäftige mich damit, was passiert, wenn wir Parameter, wie Größe, Temperatur oder Geschwindigkeit, erhöhen. Ich analysiere die Auswirkungen auf den (Energie-)Verbrauch, schätze die Ergebnisse ab und modelliere sie“, erklärt L. van Voorst über seine Position.


B. Bos (Bild 3) ist als Projektmanagerin für die Umsetzung, Prüfung und Validierung sowie für Marketing und Kommunikation zuständig: „Wir verwenden eine große Anzahl verschiedenster Software, um Daten in Informationen zu verwandeln. Daher ist die Datenvalidierung ein wichtiges Thema für eine gute Modellierung.“

Vielversprechende Testanlage

Nach mehreren Jahren Arbeit mit kleineren Prüfvorrichtungen wurde vor 1,5 Jahren mit der Arbeit an den Maschinen begonnen, in denen das Verfahren seine Wirkung entfalten kann. Im Labor werden Proben verschiedener Materialzusammensetzungen in kleinem Massstab gemessen. Das Geheimnis des Verfahrens von Carbyon liegt in der chemischen Komponente, dem Sorptionsmittel. Dieses nimmt CO2 auf und gibt es kontrolliert wieder ab. Das bedeutet, dass man das CO2 wiederverwenden kann, zum Beispiel zur Herstellung von grünem Paraffin.

Bei dieser Anlage handelt es sich noch um eine Testanlage, in der Carbyon die Bedingungen ermitteln kann, unter denen das Sorptionsmittel am besten funktioniert. Sie haben die Maschine modular aufgebaut, sodass sie mit verschiedenen Temperaturen, Drücken, Mengen und Sorptionsmitteln arbeiten kann.


Die ganze Erfindung basiert auf der zu Beginn genannten Forschung an Materialien für Solarzellen bei TNO (niederländische Organisation für angewandte naturwissenschaftliche Forschung). Die entwickelte Kombination von Carbyon, die selbstentworfene Anlage sowie das genau richtige Verhältnis des Sorptionsmittels, erbringen eine Leistung, die aktuell noch von niemand anderem erzielt werden kann.

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