Bei den Typ-2-Ableitern liegen gängige maximale Stoßstromwerte I max im Bereich zwischen 25 kA und 40 kA entsprechend des genormten Stoßstroms 8/20 [µs]

Abbild Auslösewerte

Bild 2: Auslösewerte (Quelle: Dehn)

Abbuld NH Sicherungen

Bild 3: NH Sicherungen (Quelle: Dehn)

Abbild Installation

Bild 4: Installation (Quelle: Dehn)

Bei einem I max des Ableiters von zum Beispiel 35 kA 8/20 [µs] sollte die Vorsicherung einen Wert von mindestens 100 A gL/gG haben, um den Stoßstrom tragen zu können, den der Ableiter imstande ist abzuleiten (Tabelle in Bild 3).
Eine zu klein ausgewählte Ableitervorsicherung vermindert die Anlagenverfügbarkeit drastisch. Durch die hohe Energie der Blitzstoßströme bei Typ-1-Ableitern kann die Vorsicherung nicht nur auslösen, sondern sogar explodieren (Bild 4). Auch die Gefahr eines Lichtbogens in der Schaltanlage, hervorgerufen durch das Bersten der Sicherung, ist nicht zu unterschätzen. Es können starke Beschädigungen an der Verteilung entstehen. Die Anlagenverfügbarkeit ist dann stark eingeschränkt.
Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte ist die ideale Ausführung einer Vorsicherung für einen Typ-1-Ableiter mit einem Ableitvermögen von 25 kA 10/350 [µs], eine 315-A-gL/gG-Schmelzsicherung (Bild 5). Es ist zu erkennen, dass für die Vorsicherungen (3 × NH2 315 A gL/gG) deutlich mehr Platz einkalkuliert werden muss, als für den eigentlichen Überspannungsschutz. Zudem geht die zusätzliche Verkabelung in die Gesamtanschlusslänge des Überspannungsschutzes mit ein, die nach der DIN VDE 0100-534 (kA) nicht länger als 0,5 m sein sollte und nicht länger als 1 m sein darf. Auch der erhöhte Zeitaufwand für Planung und Montage der geeigneten Vorsicherung ist nicht zu unterschätzen.

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