Strommast mit Blitzen im Hintergrund

(Quelle: stock.adobe.com_m-ecker corporation, Dehn + Söhne GmbH & Co. KG)

Spannung und Strom an einem SPD

Bild 1: Spannung und Strom an einem SPD auf MOV-Basis mit Uc = 275 V, installiert am Ausgang eines PWM-gesteuerten Wechselrichters (Quelle: Dehn + Söhne GmbH & Co. KG)

SPD gibt es als Typ 1 sowie Typ 2. Für Typ-1-SPD, die sich zum Ableiten von Blitzteilströmen eignen und normalerweise am Gebäudeeintritt der Niederspannungsversorgung installiert sind, werden oftmals hochleistungsfähige Funkenstrecken eingesetzt. Diese kennzeichnen sich durch entsprechend große Leistungsfähigkeit und Robustheit, können aber Netzfolgeströme generieren und müssen in der Regel mit weiteren Schutzstufen energetisch koordiniert werden. Typ-2-SPD sind zum Ableiten und Begrenzen von Überspannungen mit geringerem Energiegehalt geeignet, die durch Schaltvorgänge oder induktive Einkopplungen verursacht werden. Bei ihnen kommen oft leistungsfähige Metalloxid-Varistoren (MOV) als aktive Schutzkomponenten zum Einsatz. Sie zeichnen sich durch ein vergleichsweise hohes Ableitvermögen aus und lassen keine Netzfolgeströme zu.

Mindestanforderungen an SPD legen die dazugehörigen Produktnormen IEC 61643-11 [1] sowie DIN EN 61643-11 (VDE 0675-6-11) [2] fest. Sie stellen nicht nur sicher, dass die Geräte in der jeweiligen Anwendung die ausgewiesenen Parameter erfüllen, sondern auch ein definiertes und sicheres Ausfallverhalten bei Überlastung oder am Lebensdauerende aufweisen. Die sich ändernden Anforderungen im Installationsumfeld, wie der vermehrte Einsatz von leistungselek­tronischen Bauelementen, die schwankenden Kurzschlussleistungen oder auch instabile Netzbedingungen führen jedoch dazu, dass zukünftig andere und höhere Beanspruchungen an das SPD auftreten, die zu Überlastungen oder zum Ausfall führen können. Dadurch werden zusätzliche Anforderungen an das Ausfallverhalten von SPD gestellt [3].

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