Teilautomatisierung der Kabelkonfektionierung

WPC

Bild 06: Die softwaregesteuerte, teilautomatisierte Kabelkonfektionierung mit dem WPC beschleunigt den Produktionsprozess und erfüllt gleichzeitig hohe Qualitätsansprüche (Quelle: Weidmüller)

Kabelkonfektionierung, Verdrahtung und Markierung gehören nach wie vor zu den zeitintensivsten Tätigkeiten im Schaltschrankbau. Hier muss jeder Anwender für sich entscheiden, welche Lösung für seinen Ablauf die effektivste ist: reine Handarbeit, Teilautomatisierung oder Vollautomatisierung. Im Fall der Teilautomatisierung unterstützt Weidmüller den Schaltschrankbauer mit seinem Wire Processing Center (WPC). Mit ihr lässt sich die Effizienz in der Kabelkonfektionierung um bis zu 80 % reduzieren. Das WPC verbindet bewährte Komponenten zu einem modularen, teilautomatischen Konfektionierungssystem. Das Center besteht aus einem Ablängautomaten, einem Abisolier- und Crimpautomaten sowie einem Thermotransferdrucker. Ferner gibt es Kabelzuführungssysteme für Kabelrollen direkt am WPC oder eine Zuführung von vorgelagerten Systemen. Ein Regalsystem für die Bevorratung von Verbrauchsmaterialien ist ebenfalls enthalten. Eine intuitiv bedienbare Software navigiert den Nutzer durch den Konfektionierungsprozess und kontrolliert die korrekte Abarbeitung einzelner Arbeitsschritte. Die Aufträge lassen sich auf einem 15-Zoll-Touchscreen visualisieren und filtern. Zusätzliche Flexibilität bietet das WPC dadurch, dass alle Komponenten im Stand-alone-Modus auch in ihren jeweiligen Einzelfunktionen genutzt werden können. Auch kurzfristige Änderungen, wie sie im Projektgeschäft häufig auftreten, lassen sich direkt am WPC vornehmen. Der Anwender kann jederzeit flexibel zwischen rein manueller Bedienung (Bild 6) und einem stark automatisierten Prozess pendeln.

Für die Einspeisung der Konfektionsdaten gibt es die vorgelagerte Planungssoftware WPC-Tool, die dem Planer jede Freiheit lässt. Daten können direkt aus ECAD-Daten beispielsweise der „E3.series“ oder CSV-Files eingelesen, aber auch manuell eingegeben werden. Aus der Zuken-Planungssoftware lassen sich diese Daten über ein firmeneigenes Netzwerk direkt an das WPC übertragen oder ansonsten mittels USB-Stick transferieren.

Traditionelle Arbeitsabläufe aufbrechen

Die Initiative Smart Cabinet Building betrachtet gemeinsam mit dem Kunden die verschiedenen Arbeitsbereiche ganzheitlich, sei es die Elektrokonstruktion, die Auftragsplanung, die Fertigung oder das Prüffeld. Dabei geht es nicht alleine um einzelnes Equipment, sondern um den Prozess als Ganzes. Denn das einzelne Equipment ist nur effizient, wenn die vor- und nachgelagerten Prozessschritte abgeglichen sind. In diesem Bereich ist die digitale Datenbasis oftmals der Schlüssel zum Erfolg, da sich dadurch Prozesse parallelisieren lassen. Liegt der digitale Zwilling vollständig vor, können alle nachgelagerten Bereiche zeitgleich die benötigten Daten daraus ableiten. Das bringt Einsparungen bei der Durchlaufzeit und damit auch bei den Kosten. Genau diese ganzheitliche Betrachtung wird von den Kunden der Initiative geschätzt und gut angenommen.

Literatur

  1. Weidmüller GmbH & Co. KG, Detmold.
  2. Komax Deutschland GmbH, Nürnberg: www.komaxgroup.com
  3. Zuken E3 GmbH, Ulm: www.zuken.com
  4. Armbruster Engineering GmbH & Co. KG, Bremen: www.armbruster.de
  5. Smart Cabinet Building: www.smart-cabinet-building.com
Silke Lödige ist als Fachpressereferentin bei der Weidmüller-Gruppe in Detmold tätig.
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