IO-Link-Signalleuchte als IO-Link-Virtual-Device

Bild 01: Auf der SPS 2022 hatte TMG TE einen Demonstrator vorgestellt, bei dem eine einfache 3-Achs-Roboter-Steuerung mit IO-Link-Stepper-Motoren sowie der Signalisierung mit einer IO-Link-Signalleuchte als IO-Link-Virtual-Device realisiert wurde (Quelle: TMG)

Eines der USP von IO-Link ist die IODD, die sich mittlerweile als weltweit akzeptierter Standard für das IO-Link-Geräte-Engineering etabliert hat. Sie beschreibt nicht nur die Kommunikations eigenschaften und Start-up-Parameter, sondern zudem alle dynamischen Parameter. Mit diesen können das Verhalten der Geräte auch im laufenden Betrieb eingestellt und erweiterte Diagnosen, wie Informationen über den Betriebszustand, Betriebsstunden sowie Statistikdaten, ausgelesen werden. Die IODD gibt es für jedes IO Link-Device. Sie werden in der Internet-Datenbank IODD finder gebündelt, auf die automatisiert von Tools zugegriffen werden kann.

Bei Systemen wie Profinet werden in der Gerätebeschreibung(GSD) nur die Kommunikations eigenschaften und die Anlaufparameter (Konfiguration) beschrieben. Zur Einstellung und Beobachtung der dynamischen Parameter gibt es zwar pseudo-standardisierte Lösungen, wie FDT, FDI, EDD und TCI, aber eben viele. Hinzu kommen weitere proprietäre Lösungen. Gerätehersteller sind somit häufig gezwungen, mehrere Lösungen anzubieten, damit ihre Geräte in den verschiedenen Systemumgebungen ihrer Kunden verwendet werden können. Die Investitionen für jede einzelne dieser Technologien sind meist um ein Vielfaches höher als für die Erstellung einer IODD.

So wie IO-Link ist auch die IODD unabhängig von jedem überlagerten System. Die IO-Link-Master stellen das Bindeglied in die überlagerte Welt dar und es gibt sie mittlerweile für alle relevanten Systeme weltweit. Die IODD übernimmt dabei die Rolle der Softwareintegration. In vielen Applikationen weltweit kommt heute bereits IO-Link zum Einsatz und in wenigen Jahren wird es kaum noch Anwendungen geben, wo dies nicht der Fall ist – zumindest nicht in der Fertigungsautomatisierung. So wissen Anwender zunehmend mit der IODD umzugehen.

Vor diesem Hintergrund haben sich die TMG-Experten zum Ziel gesetzt, die IODD auch dort zu etablieren, wo heute ein Standard fehlt.

Über den Tellerrand hinausschauen

Naheliegend ist, zunächst einmal in der IO-Link-Welt selbst zu suchen. Zunehmend stellen IO-Link-Master nicht nur transparente Gateways dar, sondernbieten auch zusätzliche Funktionalitäten, die in den überlagerten Systemen jeweils in anderer Weise angeboten werden.

Auf IO-Link-Mastern können Funktionsbausteine realisiert werden, die die Daten von angeschlossenen IO-Link-Devices lokal verarbeiten oder für überlagerte Systeme vorverarbeiten. Durch die Dezentralisierung lassen sich die Netzwerklast, Abtast- und Reaktionszeiten verbessern. Prinzipiell spielt esdabei keine Rolle, ob diese Funktionsbaust eine fest vorgefertigt sind oder der Anwender sie selbst programmieren kann.

Die Idee von virtuellen IO-Link-Devices ist es nun, diese Funktionsbausteine jeweils durch eine IODD zu beschreiben. Für dasüberlagerte Systemerscheinteszunächst so, als hätte der IO-Link-Master einen oder mehrere zusätzliche Ports. Der Anwender verwendet die gleichen Methoden, die er auch für IO-Link-Devices nutzt.

1 / 2

Ähnliche Beiträge