Alle Daten am richtigen Ort

Die Übertragung von archivierten Prozessdaten zwischen verschiedenen Systemen ist eine gängige Herausforderung in der Automatisierung. In der Regel wird auf eigens implementierte Logik zurückgegriffen, um archivierte Daten zwischen zwei Systemen zu übertragen. Fallweise wird zusätzlich ein Datenbankserver in der Systemarchitektur platziert, welcher als zentrale Zugriffsstelle für archivierte Daten dient. Dadurch bewegt man sich bei der Realisierung eines Systems in einem engen Korsett und Änderungen sind oftmals aufwendig in der Umsetzung. Das ist dadurch bedingt, dass alle Systeme in der Architektur direkt über ODBC oder eine native Datenbankanbindung mithilfe von SQL-Abfragen auf Datenbanksysteme zugreifen. Dafür braucht es wiederum Experten in der Anwendungsdomäne „Datenbankentwicklung“, um nicht Gefahr zu laufen, durch unvorteilhaftes Design von Datenbankabfragen Laufzeitsysteme zu überlasten bzw. zu blockieren. Darüber hinaus ergeben sich weitere Herausforderungen, wenn große Datenabfragen abgesetzt werden. Diese können zu langen Wartezeiten oder blockierenden Laufzeitsystemen führen, da sie sich nicht auf einfache Weise aufsplitten lassen.

Um diesen Problemstellungen aus dem Weg zu gehen, muss erneut auf eigens implementierte Logik zurückgegriffen werden, die wiederum eine potenzielle Fehlerquelle darstellt. OPC UA bietet für solche Anwendungsfälle eine einfache Abhilfe: Mit einem integrierten Service für das Abfragen und Anbieten von archivierten Daten steht eine abstrahierte Schnittstelle zur Verfügung, die einfach zu verwenden ist. In der fertig implementierten Lösung muss lediglich definiert werden, von welchen Variablen und in welchem Zeitraum archivierte Daten bezogen werden sollen. Dabei ist es irrelevant, ob es sich um Rohdaten oder bereits durch Aggregation veredelte Daten handelt. Beide sind über eine einheitliche Schnittstelle abrufbar. Der Ort der Datenhaltung ist bei OPC-UA-basierenden Lösungen flexibel gestaltbar. Somit hat man im Architekturdesign die freie Wahl, ob archivierte Daten über mehrere Ebenen durchgeschliffen oder synchronisiert werden sollen. Größere Datenabfragen werden im Hintergrund automatisch in performant zu verarbeitende Datenpakete aufgeteilt, damit der Endanwender Daten sofort sieht, und nicht lange auf die Fertigstellung der gesamten Datenabfrage warten muss. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist hierbei die Skalierbarkeit von Automatisierungslösungen. So können durch effizientes Handling mehr Daten auf kleineren Hardwareplattformen verarbeitet werden. Dies führt letztendlich zu kosteneffizienteren Lösungen und dadurch zu gesteigerter Wettbewerbsfähigkeit. In heutigen Marktsituationen stellt dies einen wichtigen, wenn nicht entscheidenden Vorteil dar, gesichert durch den Einsatz moderner Technologien.

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