Neue elektrische Versorgung für kleinere Motoren

Die maximale Strombelastbarkeit einer elektrischen Leitung definiert sich über die zulässige maximale Leitertemperatur bei einer vorgegebenen Umgebungstemperatur. Je nach verwendetem Werkstoff sind dies zum Beispiel 70 °C für PVC oder 90 °C für TPE. Die Angaben für die Temperaturen sind in solchen Fällen unabhängig vom verwendeten Stecker. Da Motoren der früheren Generationen bei gleicher Leistungsstufe meist größer waren als heute und auch die verwendeten Rundstecker aus Metall sowie relativ groß waren, dienten sowohl die Motoren als auch die Stecker als Kühlkörper. Heutzutage verlangen Kunden jedoch nach immer kleineren, kompakteren und vor allem leistungsstärkeren Motoren. Diese benötigen natürlich auch kleinere Stecker, um das Gesamtbild klein zu halten.

Während die Motoren in der Vergangenheit meist relativ große, metallische Rundsteckverbinder ab M23 hatten, geht der Trend bei den neuen, wesentlich kleineren Motoren hin zu kompakten M18- oder M16-Rundsteckverbinder mit ­zusätzlicher Kunststoffgehäuse-Isolierung. Durch ihre kleine Größe laufen die Motoren – im Vergleich zu ihren Vorgängern – bei gleicher Leistungsstufe heißer. Das führt dazu, dass ein nicht zu unterschätzender Teil der Abwärme direkt auf die ersten Meter der Isolation der Leitung einwirkt, da nun auch der als Kühlkörper wirkende große metallische Stecker fehlt. Die Servoleitung kann sich dadurch stärker aufheizen, als dies früher der Fall war. Kurzfristig kommt es zwar zu keinen Folgen für den Motor sowie die angeschlossenen Bauteile, langfristig ist jedoch mit ernstzunehmenden Schwierigkeiten zu rechnen. Denn wenn der Isolationswerkstoff der Leitung den erhöhten Temperaturen nicht auf ­Dauer standhält, kann es innerhalb der Leitung und in der Nähe der Stecker zu Kurzschlüssen kommen, die im schlimmsten Fall zu Bränden führen. Daher gilt es für Leitungshersteller auf die Entwicklungen am Markt mit neuen Isolationswerkstoffen zu reagieren, die den jetzigen Anforderungen standhalten.

Isolationswerkstoff für moderne Servomotoren

Um Isolations- und Folgeschäden an den kompakten Motoren vorzubeugen, bietet Igus jetzt einen neuen Isolationswerkstoff für seine Chainflex-Motor- und -Servoleitungen an. Mehrjährige Versuche im Igus-Labor und umfangreiche Praxistests haben gezeigt, dass dieser zum einen die Anforderungen an die Niederkapazität erfüllt und zum anderen den besonderen thermischen sowie elektrischen Anforderungen der neuesten Umrichter-Generationen gerecht wird (Bild 1).
Beispielsweise hielt die Servoleitung CF29 mit dem ­neuen Isolationswerkstoff im Test 5034 im hauseigenen 2.750 m2 großen Testlabor unter realen Bedienungen bei einem Biegeradius von 5,4 × d über 45 Mio. Hüben stand. Die in den Tests gesammelten Daten gehen auch in den Chainflex-Lebensdauerrechner ein. Mit diesem kann sich der Kunde online vorab die Lebensdauer seiner ausgewählten Leitung bestimmen. Auf Basis der gewonnenen Test­daten vergibt Igus eine Garantie von 36 Monaten auf sein komplettes Leitungssortiment, welches über 1.300 Typen für die Energiekette umfasst. Alle Leitungen sind auf Wunsch auch direkt konfektioniert als anschlussfertiges und geprüftes Readycable erhältlich.

www.igus.de

Rainer Rössel leitet den Geschäftsbereich

Rainer Rössel leitet den Geschäftsbereich ­Chainflex Leitungen bei der Igus GmbH in Köln.

Rainer Rössel (Igus GmbH)
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