Im Rahmen einer Sanierung im Wasserwerk Ammerbuch-Poltringen wurden auch die Turbinenpumpen erneuert.

Bild 01: Im Rahmen einer Sanierung im Wasserwerk Ammerbuch-Poltringen wurden auch die Turbinenpumpen erneuert. (Quelle: ASG)

Der Zweckverband Ammertal-Schönbuchgruppe (ASG) [1] versorgt mit einer jährlichen Wasserabgabe von circa 7,1 Mio. m³ rund 130 000 Menschen in 14 Kommunen mit Trinkwasser. Die Wasserversorgung des südwestlich von Stuttgart gelegenen Zweckverbands speist sich aus mehreren Quellen. Ein Teil des Wassers – 35 % – stammt von der Bodensee-Wasserversorgung, 65 % wird aber aus eigenen Brunnen im Ammer- und Neckartal gefördert. Wasser aus den ASG-Brunnen in fünf Standorten fließt im Wasserwerk Ammerbuch-Poltringen zusammen. Der dortige Rohwasserbehälter war nach rund 60 Jahren Betriebsdauer sanierungsbedürftig geworden und wurde durch einen Neubau ersetzt, der im Mai 2023 in Betrieb genommen wurde. Das Stuttgarter Planungsbüro RBS Wave hatte den gesamten Neubau geplant und betreut.

Neue, flexiblere Turbinenpumpen

Mit dem Neubau hat die ASG auch ihre Energiegewinnung verbessert. Für eine optimale Energienutzung wurden zwei bestehende Turbinenpumpen durch neue ersetzt, die in zwei Quellzuläufen installiert sind (Bild 1). Die beiden neuen Turbinenpumpen gewinnen aus dem einströmenden Wasser etwa 350 000 kWh Strom pro Jahr, rund 80 000 kWh mehr als bisher. Diese Neuinstallation ist für die ASG angesichts steigender Energiepreise auch finanziell von Bedeutung, zumal der Wasserversorger den Strom fast vollständig zur Deckung der eigenen Dauerlast verwendet. Je höher die Kosten für zugekauften Strom sind, desto schneller amortisiert sich die Investition. „Die alten Turbinenpumpen hatten Asynchronmotoren mit einem festen Betriebspunkt von 60 l pro Sekunde und waren dadurch wenig flexibel“, erklärt Jochen Rausch, bei dem Zweckverband für die Planung der Elektrotechnik und für das Energiemanagement verantwortlich. „Die neuen Aggregate sind leistungsstärker, besitzen Synchronmotoren und sind frequenzumrichtergeregelt, um flexibler mit der Zulaufmenge der vorgelagerten Behälter zu sein. Wir können jetzt eine Menge von 55 l bis 80 l pro Sekunde zulaufen lassen.“ (Bild 2 und 3)

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