(Quelle: Phoenix Contact)

Kurze Produktbeschreibung

In der industriellen Automatisierung werden Energie und Daten zumeist mithilfe von Steckverbindern übertragen. Insbesondere in Anwendungen, in denen Steckverbindungen häufig gelöst und gesteckt werden müssen, ist deren Lebensdauer begrenzt, da Kontakte verschmutzen und verbiegen können. Das führt zu ungeplanten bzw. unvorhersehbaren Produktionsausfällen und regelmäßigen Wartungsintervallen. Ein besonders prägnantes Beispiel dafür liefern die hunderte von Steckzyklen pro Tag zwischen einem Roboter und seinem Greifwerkzeug in der Automobilproduktion.

Um die Energie- und Datenübertragung in diesen Anwendungen zu vereinfachen und Ausfallzeiten zu vermeiden, wurde die neue NearFi-Technologie entwickelt. NearFi ermöglicht eine kontaktlose Energie- und Datenübertragung im Nahfeldbereich (Nearfield) über einen Luftspalt von wenigen Zentimetern und auch durch nicht-metallische Materialien wie Kunststoff, Glas, etc. hindurch. Im Gegensatz zu bestehenden drahtlosen Kommunikationslösungen wie WLAN oder Bluetooth erfolgt die Datenübertragung dabei vollständig latenzfrei und protokolltransparent, sodass viele zeitkritische Ethernetprotokolle wie z.B. Profinet, Sercos oder Ethercat genutzt werden können.

Einen ersten Einsatz erfährt die Technologie in den neuen NearFi-Kopplern von Phoenix Contact: Ein Base-Koppler (z. B. am Roboterarm) überträgt Energie und Daten kontaktlos an einen Remote-Koppler (z. B. am Wechselwerkzeug). So können verschleißanfällige Steckverbindungen oder Schleifringe in industriellen Anwendungen einfach ersetzt und Ausfallkosten minimiert werden.

Inwieweit erfüllt Ihr Produkt Kriterien, die es zu einer Industrie-4.0-Innovation machen?

Ein Kernthema der Industrie 4.0 ist die intelligente und digitale System-/Anlagenvernetzung. In der industriellen Automatisierung werden dafür unter anderem häufig Echtzeitprotokolle eingesetzt, die eine Kommunikation mit niedriger Latenz erfordern. Um die Anlagenvernetzung robust, effizient und verschleißfrei weiter auszubauen, können diese Protokolle mit NearFi erstmals ohne nennenswerte Latenzzeit (ca. Faktor 1000 schneller als 5G) inkl. der benötigten Energieversorgung kontaktlos übertragen werden.

Welchen Nutzen bringt Ihr Produkt für den Kunden?

Da mit der NearFi-Technologie Energie und Daten über einen Luftspalt übertragen werden können, ist die Übertragung höchst effizient und verschleißfrei. Die Verwendung von NearFi führt zu einer Reduzierung von Serviceeinsätzen, dem Entfall von Wartungskosten und somit zu einer Steigerung der Anlagenverfügbarkeit. Sinkende Kosten und optimierte Produktionsprozesse verkürzen die Amortisationszeit in verschiedenen Branchen, zum Beispiel der Automobilindustrie. Hier wechseln Roboter mehrere hundert Mal am Tag ihr Werkzeug. Dabei werden jedes Mal Steckverbindungen gelöst und verbunden. Die Kontakte „brennen“ dadurch schnell ab, verschmutzen und verbiegen. Das führt zu ungeplanten bzw. unvorhersehbaren Produktionsausfällen und regelmäßigen Wartungsintervallen, die schnell im siebenstelligen Kostenbereich liegen.

Wurden die genannten Alleinstellungsmerkmale bzw. der Kundennutzen bereits in einer praktischen Anwendung nachgewiesen?

Die NearFi-Koppler kommen bereits in einer Vielzahl von Anwendungen zum Einsatz. Beispiele hierfür sind der Werkzeugwechsel an Robotern in der Automobil- und Prozessindustrie. In der Logistik und in der Fließbandfertigung können mittels des Kopplers an unterschiedlichen Positionen Daten und Energie abgerufen und übertragen werden. Auch als Schleifringersatz kommt die NearFi-Technologie bereits zum Einsatz, beispielsweise in Windrädern. Aufgrund von Geheimhaltungsvereinbarung können an dieser Stelle leider keine genauen Details genannt werden.

Zur Abstimmung

Phoenix Contact

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