Absicherung dezentraler Systeme gegen IT-Angriffe

Bild 1. Zukünftiger Energiemix aus verschiedenen Quellen mit Speicherung

Bild 1. Zukünftiger Energiemix aus verschiedenen Quellen mit Speicherung (Quelle: Phoenix Contact)

Bild 2. Zusammenwirken der einzelnen Sektoren in der All Electric Society

Bild 2. Zusammenwirken der einzelnen Sektoren in der All Electric Society (Quelle: Peter Adams Photography@shutterstock.com)

Die Umsetzung solcher Lösungen erfordert eine smarte Vernetzung von Erzeugern, Speichern und Verbrauchern von elektrischer Energie. Dabei wirken nicht mehr nur große Energieversorger zusammen, die über entsprechende technische Mittel verfügen. Vielmehr müssen zahlreiche dezentrale Elemente zusammenarbeiten und auf eine passende Weise koordiniert werden. Das lässt sich lediglich durch eine adäquate Steuerung über geeignete Kommunikationsprotokolle realisieren. Mit den Chancen, die sich aus der Sektorenkopplung ergeben, steigen die Risiken im Hinblick auf die Stabilität des Gesamtsystems. Gelingt es Angreifern, die in das Netzwerk eingebundenen Komponenten zu beeinflussen, können Instabilitäten in einem kleinen, aber auch größeren Umfeld entstehen. Die Wirkung hängt hierbei von der jeweiligen Leistung der Komponente ab. Vor diesem Hintergrund sind die großen Systeme der elektrischen Energieerzeugung und -übertragung als Elemente der kritischen Infrastruktur bereits seit Längerem durch Security-Maßnahmen geschützt.

Eine in einem Einfamilienhaus installierte Wärmepumpe mit einer Leistung von einigen Kilowatt wird das Gesamtsystem nicht destabilisieren. Mit der entsprechenden Skalierung von tausenden Installationen, die synchronisiert agieren, lassen sich allerdings merkliche Effekte erzielen. Insofern ist es nicht nur wichtig, zentrale Systeme – zum Beispiel zur Netzsteuerung – gegen IT-Angriffe abzusichern. Gleiches gilt für die dezentralen Systeme. Als Serienprodukte sind sie häufig gleichartig aufgebaut und/oder bestehen aus gleichen Komponenten. Schon in der Vergangenheit haben Botnetze bewiesen, dass dezentrale Komponenten wie Homerouter angegriffen werden können und es durch diese Attacken aufgrund der Skalierbarkeit zu ernsthaften Effekten kommt. Massenhafte Eingriffe in dezentrale Energiesysteme würden also erhebliche Auswirkungen haben können. Diese Effekte könnten lokal begrenzt sein und zum Beispiel zu Heizungsstörungen bei Haushalten und Unternehmen oder morgens nicht aufgeladenen Elektroautos führen. Umgekehrt wäre ebenfalls eine Beeinträchtigung des Gesamtsystems denkbar, beispielsweise wenn sich die als dezentrale Stromspeicher eingesetzten Elektroautos alle gleichzeitig abschalten lassen.

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