Neben IO-Link steht mit IO-Link Safety ein einheitliches Kommunikationskonzept zur Anbindung von Standard- und funktional sicheren Sensoren an die Steuerungsebene zur Verfügung.

Neben IO-Link steht mit IO-Link Safety ein einheitliches Kommunikationskonzept zur Anbindung von Standard- und funktional sicheren Sensoren an die Steuerungsebene zur Verfügung. (Quelle: Andrey VP@shutterstock.com)

Seit dem Markteintritt vor mehr als zehn Jahren hat sich die Punkt-zu-Punkt-Technologie IO-Link im Maschinen- und Anlagenbau etabliert. Diese Aussage bestätigen die von der IO-Link Community veröffentlichten Zahlen: Die Jahreszahl der montierten IO-Link-Geräte belief sich 2021 auf 6,3 Mio. Knoten, sodass die bislang installierte Gesamtzahl auf über 27 Mio. steigt. Für die zahlreichen Anwender erweist sich die IO-Link-Technologie als ein wesentlicher Bestandteil des Maschinenund Anlagenkonzepts. Denn als Enabler für die Digitalisierung sorgt IO-Link für einen höheren Informationsgehalt aus den in Maschinen und Anlagen verbauten Sensoren und Aktoren.

Abgesehen von den verschiedenen Vorteilen der Punkt-zu-Punkt-Technologie, beispielsweise der standardisierten Anschlussleitung oder der einfachen Parametrierung über eine IO-Link Device Description (IIOD), hat es auch Defizite gegeben. So stellte IO-Link die Anwender beim Einsatz entsprechender Geräte in der Feldinstallation im Kontext der funktionalen Sicherheit oftmals vor einige Herausforderungen. Dies, weil keine mit Standard-IO-Link vergleichbare Lösung zur Einbindung von sicheren Sensoren und Aktoren in das Automatisierungssystem am Markt erhältlich war. Im Maschinen- und Anlagenkonzept mussten die unterschiedlichen sicheren Sensoren und Aktoren bisher also auf klassische Weise mit verschiedenen Anschlussleitungen an das zugehörige Auswertesystem, zum Beispiel eine sichere Steuerung, angeschlossen werden. Mit der Publikation der IO-Link-Safety-Systemerweiterung V1.1.3 im März 2022 liegt ein Standard vor, mit dem der Anwender ein durchgängiges Lösungskonzept realisieren kann. In der Systemerweiterung wird die Verwendung von IO-Link Safety auf der Grundlage von IO-Link beschrieben, welche die Nutzung von IO-Link-Safety-Mastern und IO-Link-Safety-Devices erlaubt.

Netzwerkunabhängigkeit der Sensoren und Aktoren

Seit 2016 werden unterschiedliche Safety-over-IO-Link-Lösungen im Automatisierungsumfeld angeboten. Dabei handelt es sich um herstellerspezifische Ansätze, die dem IO-Link zugrunde liegenden Konzept nicht gerecht werden. So lassen sich die Profisafe-over-IO-Link-Geräte lediglich mit dem passenden IO-Link-Master sowie nur im Profisafe-System einsetzen. Bei den Geräten geht es grundsätzlich nicht um IO-Link-Safety-Devices, sondern um einen Teilnehmer im Profisafe-System. Dazu wird das Profisafe-Telegramm über IO-Link getunnelt, sodass IO-Link lediglich als Übertragungsstrecke fungiert. Der notwendige IO-Link-Master leitet die getunnelte Information via Profinet an die erforderliche Sicherheitssteuerung weiter.

Im Gegensatz dazu bringt IO-Link Safety alle von den Anwendern geschätzten Vorteile von IO-Link mit, etwa die Netzwerkunabhängigkeit der Sensoren und Aktoren, eine standardisierte Anschlusstechnik, die Verwendung einer IODD zur Parametrierung oder den einfachen Gerätetausch. Des Weiteren sind die nach der Spezifikation entwickelten IO-Link-Safety-Devices unabhängig vom Hersteller des IO-Link-Safety-Masters nutzbar. Der Anwender kann sich folglich das am besten für seine Applikation geeignete Gerät am Markt aussuchen.

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