Dreh- und Angelpunkt: regelmäßige Positionsbestimmung

Agile Integration Framework

Agile Integration Framework Canvas als wichtiges Hilfsmittel zur Strukturierung aller Integrationsvorhaben (Quelle: SQL)

Transconnect

Die Low-Code-Integrationsplattform Transconnect ist auf das iterative Vorgehen per Design ausgelegt (Quelle: SQL)

Zentrales Element des Vorgehens ist die Positionsbestimmung in Form eines Positionsworkshops, der seine volle Kraft erst bei regelmäßiger Durchführung entfaltet. Denn damit können regelmäßig neue Anforderungen eingebracht oder geänderte Rahmenbedingungen bewertet werden, ohne das Gesamtziel aus den Augen zu verlieren. Zudem werden alle Beteiligten von Beginn an und regelmäßig einbezogen und somit auf ein gemeinsames Ziel eingeschworen. Damit entwickeln alle ein einheitliches Verständnis von den relevanten strategischen Zielen und haben gemeinsam einen Plan für deren Erreichung erarbeitet.

Fallbeispiel

Ein Beispiel dient der Veranschaulichung: Zur Vermeidung von Lastspitzen, die eine Eingliederung in höhere Stromtarife zur Folge haben, soll eine Lösung zum Energiedatenmanagement eingeführt werden. In einer ersten Iteration wird entsprechende Sensorik nicht-invasiv an den Maschinen verbaut und die Daten an der Fertigungslinie noch in der Edge gesammelt, ausgewertet und visualisiert. Damit haben die Maschinenführer zur Entscheidungsfindung stets den Überblick über die aktuellen Verbräuche und die verfügbaren Kapazitäten. In einer weiteren Iteration werden Daten aus den Steuerungen hinzugezogen und damit die Messgenauigkeit erhöht. Folgende Iterationen weiten die Lösung auch auf andere Standorte aus, aggregieren die Informationen zentral in einer Cloud und führen schließlich automatisierte Freigabemechanismen für die Anfahrprozesse ein.

Zur iterativen Umsetzung dieser Anwendung wurde die skalierbare Integrationsplattform Transconnect eingesetzt. Sie schlägt die Brücke zwischen Shopfloor und Topfloor und erlaubt die Abbildung sowie Automatisierung OT/IT-übergreifender Prozesse – vom Webshop bis zur SPS. Dazu verbindet die Low- Code-Integrationsplattform auf einfache Weise alle Schnittstellen der OT-Systeme (MES, SPS- Scada-, Intralogistik-Systeme usw.) mit denen der IT-Systeme für Verwaltungs-, Organisations- und Kundenprozesse (ERP, CRM, PLM usw.), führt deren Daten zusammen und versorgt alle Systeme bedarfsgerecht mit Informationen.

Das iterative Vorgehen hat sich in diesem Projekt bewährt. Schon zu einem frühen Zeitpunkt konnten die Mitarbeiter den ersten Projektstand produktiv nutzen; Änderungen wurden stetig eingebracht. Durch regelmäßige Retrospektiven im Rahmen der wiederkehrenden Positionsbestimmung wurden nicht nur die Projektstände bewertet, sondern auch die Zusammenarbeit aller Beteiligten verbessert und damit effektiver.

Fazit

Projekte, in denen SQL regelmäßig Positionsworkshops durchführt, haben messbar größere Erfolgsaussichten als Projekte, in denen Kunden diese Zeit nicht investieren. Wobei ein Vielfaches der investierten Zeit aufgrund der effektiveren Projektdurchführung wieder eingespielt wird. Greifen Methodik und Technik so passgenau ineinander wie das Agile Integration Framework und Transconnect, wird in Integrations- und IIoT-Projekten beliebiger Komplexität schnell ein erfahrbarer Nutzen geliefert und diese mit nachhaltigem Erfolg umgesetzt.

Dr. Stefan Hennig, Bereichsleiter Transconnect bei der SQL Projekt AG.
3 / 3

Ähnliche Beiträge