ABB erweitert ihr Portfolio an kollaborativen Yumi-Robotern um die Cobots Gofa und Swifti

ABB erweitert ihr Portfolio an kollaborativen Yumi-Robotern um die Cobots Gofa und Swifti (Quelle: ABB)

Wie die International Federation of Robotics (IFR) berichtet, hat sich die Zahl der weltweit in­stallierten Industrieroboter innerhalb von zehn Jahren (2010 bis 2019) mehr als verdreifacht. „Die Industrieroboter befinden sich in einer Pole-Position, wenn es darum geht, die traditionelle Produktion mit Digitalstrategien zu verbinden“, sagt Dr. Susanne Bieller, Generalsekretärin des IFR. „Die Fortschritte bei den Robotertechnologien tragen zu einem steigenden Robotereinsatz bei. Die Covid-19-Pandemie hat selbst keine neuen Trends ausgelöst, aber sie hat den Einsatz von Robotik über die etablierte Praxis hinaus beschleunigt. In dieser Hinsicht erweist sich die Pandemie als die größte Triebkraft für Veränderungen in der Industrie.“

Diese Aussage unterstreicht auch eine internationale ABB-Branchenumfrage unter 1.650 großen sowie klein- und mittelständischen Unternehmen in Europa, den USA und China. Bei dieser gaben 84 % der Befragten an, in den kommenden zehn Jahren Robotik einzuführen oder verstärkt nutzen zu wollen. Für 85 % hatte die Pandemie große Auswirkungen auf das ­Geschäft und die Branche. Sie geben Covid-19 als Treiber für ­Investitionen in Automatisierungslösungen an. 

Roboter erobern neue Branchen und arbeiten Hand in Hand mit dem Menschen

Laut IFR tragen die Durchbrüche bei der Vernetzung dazu bei, dass Roboter vermehrt in Fertigungssektoren eingesetzt werden, die Automation erst kürzlich für sich entdeckt haben. Dazu zählen beispielsweise die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Textilindustrie sowie Holzverarbeitungs- und Kunststoffwirtschaft. Die fortschreitende digitale Transformation soll zu neuen Geschäftsmodellen führen, da die Produzenten leichter denn je diversifizieren können. In der smarten Fabrik werden sich verschiedene Produkte im schnellen Wechsel nacheinander auf derselben Anlage montieren lassen – die starre traditionelle Fertigungsstraße hat aus IFR-Sicht bald ausgedient. Die Automobilindustrie ist Vorreiter für Smart-Factory-Lösungen und nutzt Industrieroboter anstelle von Fließbändern, die die tradi­tionelle Automobilproduktion seit mehr als 100 Jahren dominierten. 

Die IFR geht davon aus, dass die Zukunft dem vernetzten Zusammenspiel von Robotern und autonom fahrenden Fahrzeugen – oder besser gesagt, autonomen mobilen Robotern (AMR) – gehört. Ausgestattet mit moderner Navigationstechnik sind diese mobilen Roboter flexibler als herkömmliche Fertigungsstraßen. Karosserien sollen mittels fahrerloser Transportsysteme (FTS) befördert werden. Sie können von der Fließbandfertigung abgekoppelt und zu Montagestationen umgeleitet werden, an denen sich individuell ausgestattete Varianten montieren lassen. „Bei vollständigen Modellwechseln müssen nur die Roboter und AMR neu programmiert werden, statt die gesamte Produktionslinie ab- und umzubauen. Gleichzeitig nimmt die Integration von Arbeitsplätzen mit Mensch-Roboter-Kollaboration an Fahrt auf, und Roboter arbeiten zunehmend Hand-in-Hand mit Menschen zusammen – ganz ohne Schutzzaun“, ist man bei IFR überzeugt.

Neue Cobots im Programm

Der kooperativen und der kolaborativen Zusammenarbeit von Mensch und Roboter entspricht ABB seit Längerem mit seinem einarmig oder zweiarmig ausgeführten Cobot Yumi. Mit Gofa und Swifti halten nun zwei stärkere, agilere und vielseitigere Modelle Einzug in die ABB-Cobot-Familie. Sie sollen die Expansion des Unternehmens in wachstumsstarke Segmente, wie Elek­tronik, Gesundheitswesen, Konsumgüter, Logistik sowie die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, beschleunigen. Dazu bringen sie höhere Traglasten und Geschwindigkeiten mit. Um den Angang und die Akzeptanz in den neuen Branchen zu erhöhen, wurde besonderer Wert auf eine einfache Bedienung gelegt. „Die beiden Neuen lassen sich intuitiv bedienen, sodass Kunden nicht auf ausgebildete In-House-Programmierer mit Fachkenntnissen angewiesen sind. Die Cobots sind innerhalb kürzester Zeit nach der Installation einsatzbereit, ohne dass ein spezielles Training erforderlich ist. Dadurch haben Branchen mit geringem Automatisierungsgrad die Möglichkeit, umfassend von Automatisierung zu profitieren“, meinen die ABB-Experten.

„Mit unserer Expansion machen wir die Bedienung und Inbetriebnahme von Cobots einfacher. Damit unterstützen wir ihren Einsatz auch in Unternehmen, die bisher noch nicht daran gedacht haben, Roboter zu nutzen“, sagt Sami Atiya, Leiter des ABB Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die erfolgreichsten Unternehmen diejenigen sind, die die Stärken ihrer Mitarbeitenden mit dem Potenzial neuer Technologien zusammenbringen. Mit unserem globalen Netzwerk aus Serviceexperten ermög­lichen wir Unternehmen jeder Größe und jeder Branche, weit über die Fertigungsindustrie hinaus, den reibungslosen Einstieg in die Robotik.” Zu jedem installierten ABB-Cobot gehört ein Start-up-Paket, das neben der Servicelösung ABB Ability Condition Monitoring & Diagnostics auch den Zugang zum branchenübergreifenden Online-Kundenservice von ABB beinhaltet. Dieser ist in den ersten sechs Monaten kostenfrei. Prinzipiell verweist ABB darauf, dass jeder, der ein Tablet oder Smartphone bedienen kann, dank der ABB-Tools für ein schnelles Set-up auch problemlos die neuen Cobots programmieren kann. 
 

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