Aktuelle Einsatzgebiete
In den befragten Branchen Automobil, Fertigung und Versorgung werden die Technologien von knapp jedem dritten Unternehmen, das AR und/oder VR verwendet, zur Reparatur und Wartung genutzt. Insbesondere werden digitale Referenzmaterialien hinzugezogen (31 %), nicht vor Ort anwesende Experten konsultiert (30 %), nicht einsehbare Komponenten digital betrachtet (30 %) oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen eingeblendet (29 %). Im Bereich Konstruktion und Montage wird auf digitale Montageanleitungen zurückgegriffen (28 %), die Produktleistung unter Extrembedingungen geprüft (27 %), werden Infrastrukturen aus verschiedenen Perspektiven visualisiert (27 %) und neue Designkomponenten über bestehende Module projiziert (26 %).
Wie der Einsatz von AR in der Praxis aussehen kann, zeigte beispielsweise Arburg auf seinen Technologie-Tagen, zu denen vom 13. bis 16. März 2019 mehr als 6.000 Besucher aus 54 Ländern kamen. In der Effizienz-Arena demonstrierten die Arburg-Experten zum Thema Augmented Reality die virtuelle Wartung einer Spritzeinheit per AR-Datenbrille sowie Videotelefonie. Damit lassen sich komplexe Wartungsarbeiten sicher ausführen und Fehler schnell identifizieren und beheben. „Unsere Kunden konnten zum Beispiel praxisnah erleben, welche Tools wir ihnen mit Augmented und Virtual Reality an die Hand geben können, um in Zukunft Schulungen und Service deutlich zu erleichtern“, sagte Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter bei Arburg.
Porsche nutzt beispielsweise AR-Brillen, um Schritt-für-Schritt Anweisungen und schematische Zeichnungen in Blickrichtung einzublenden, sodass unter anderem Experten aus der Entfernung Anweisungen geben können. Die Dauer eine Serviceanfrage zu bearbeiten, wird laut Capgemini damit um bis zu 40 % verkürzt.
Airbus setzt VR ein, um digitale Modelle (Mock-Ups) ins Produktionsumfeld zu integrieren und Mitarbeitern ein komplettes 3D-Modell des Flugzeugs während der Montage zugänglich zu machen. Die Inspektionsdauer hat sich so von drei Wochen auf drei Tage verringert. Bei Ford wurden Verletzungen in der Montage um 70 % und ergonomische Probleme um 90 % reduziert, indem VR-basierte Körperbewegungssensoren Bewegungsabläufe von Mitarbeitern erfasst und optimiert haben.