Mehr als 15 Linien verkauft

Bild: Handy mit Smartwatches (Quelle: ASYS Automatisierungssysteme GmbH)

Ebenfalls erfolgreich in der Praxis umgesetzte Lösungen kann auch die Asys Group vorweisen. Dabei war hier der Weg zur Smartwatch-Lösung ein anderer: Die Unternehmensgruppe ist weltweit agierender Anbieter von Maschinen und Anlagen für die Elektronik-, Solar- und Life-Science-Branche. Sie beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter. Oftmals wird hier die Visualisierungslösung zusammen mit einer Maschine oder Anlage ausgeliefert.

Unter dem Begriff „Pulse Human Centered Solutions“ werden die Softwarelösungen und die passenden Devices, wie Tablets oder Smartwatches, angeboten. Die zentrale Software, Pulse­one, ist die Grundlage aller Pulse-Lösungen. „Sie ermöglicht es, Daten einer Linie, beziehungsweise von Fertigungsinseln, auszulesen und dem User in geeigneter Form zur Verfügung zu stellen“, informiert Herbert Natterer, Produktmanager Software Solutions bei der Asys Group. Auf größeren Devices, wie einem Tablet oder Bildschirm, visualisiert Pulseone die komplette Produktionslinie. „Die Daten können hier den einzelnen Maschinen räumlich direkt zugeordnet werden. Auf kleineren Device wie Smartwatches werden die ausgelesenen Informationen in einer Listenansicht angezeigt“, erklärt er weiter.

Für die Mobile-Device-Lösung Pulse verweist er darauf: „Die Evaluierungsphase ist vorbei, Pulse hat sich als Serienprodukt auf dem Markt etabliert. Von Messe zu Messe konnten wir mehr Anwendungen live zeigen und unsere Kunden davon überzeugen.“

Die grundlegende Idee hinter seiner Lösung beschreibt er wie folgt: „Aus den Daten einer Linie, beziehungsweise einer Maschine generieren wir praktische Anwendungen. Wir haben einzelne Softwarebausteine geschaffen, die einzeln erhältlich und für unterschiedliche Einsatzzwecke konzipiert sind.“ „Alerts&Info“ ermöglicht es beispielsweise, eine Linie via Smartwatch oder Tablet zu überwachen. Die Software sammelt Meldungen einer Linie und sortiert sie nach Dringlichkeit. Das Ergebnis ist eine Aufgabenliste für den Operator direkt am Handgelenk. „Wenn eine neue Meldung eingeht, etwa ein Maschinenstopp, vibriert die Uhr und weist den Operator darauf hin, dass sein Einsatz dringend erforderlich ist“, nennt er das übliche Szenario.

Neben den Meldungen über Maschinenstopps verweist er auf Warnungen und Hinweise, dass ein Maschineneingriff in einer bestimmten Zeit ansteht. Als Beispiel nennt er die Benachrichtigung, wie viele Leiterplatten noch im Belader sind. „Hier erscheint auch der Hinweis, wann neues Material nachgelegt werden muss“, sagt H. Natterer und nennt als Vorteile: „Auf diese Weise können Stopps verhindert werden und die Linie wird produktiver, die Effizienz und Verfügbarkeit steigen. Evaluierungen haben bewiesen: Wenn Warnmeldungen mobil angezeigt werden, wird nachweislich effektiver produziert. Linienbelader stehen bis zu 70 % weniger still.“ Von diesem Ergebnis sind auch die Asys-Kunden überzeugt: Alle bisher verkauften Pulse-Linien sind mit der Alerts&Info-Software und Smartwatches ausgerüstet.

Ein Beispiel für einen zufriedenen Kunden ist der Grassauer Elektronikfertigungs-Dienstleister Katek. Sein Ziel war es, die Fertigung noch effizienter zu gestalten und die Linienbediener optimal zu unterstützen. Seit Dezember 2015 hat er deshalb Pulse im Einsatz. „Mit Tablet und Smartwatch ausgestattet, sind die Mitarbeiter in der Lage, die Produktion kontinuierlich im Blick zu behalten. Linienstopps konnten deutlich reduziert werden“, informiert H. Natterer. Bei Katek ist der Pulse-Member Fuji mit an Bord. Fuji hat drei skalierbare Bestückungsplattformen installiert. „Die NXT-III-Bestücker senden Live-Daten an die Pulse-Smart-Devices und ergänzen damit die Aufgabenliste für den Operator“, sagt er weiter.

Als entscheidend für den Erfolg von Pulse sieht H. Natterer den Ansatz der offenen Schnittstellen. Auf diese Weise können Partneranlagen integriert werden. Dies ist möglich und ausdrücklich gewünscht. „Wenn ein Kunde eine Linie mit Pulse ausrüsten möchte, werden alle Maschinen auf das Vorhandensein der Pulse-Schnittstelle überprüft“, schildert der Produktmanager das Vorgehen. „Falls Maschinen diese Pulse-Schnittstelle noch nicht umgesetzt haben, werden die Partner kontaktiert und das Projekt gestartet.“ Für das Netzwerk an Pulse-Partnern wurde der Begriff „Community“ etabliert; die Partner selbst heißen „Member“. „Wir möchten, dass sich unsere Member in das Projekt mit einbringen und dass wir wechselseitig profitieren. Dabei ist wichtig, dass wir zusammen herausfinden, welche Daten für welche Maschinengruppe besonders wichtig sind und wie wir den Operator, Einrichter oder Servicemann damit unterstützen können“, informiert der Experte.

Fazit

Die Beispiele zeigen Möglichkeiten sowie die Vor- und Nachteile bei der Nutzung von Smartwatches in der industriellen Fertigung auf. Gleichzeitig verdeutlicht Asys, welche weiteren Möglichkeiten sich durch die Schaffung eines Partnernetzwerks ergeben. Damit kommen der für die Industrie 4.0 so wichtige Netzwerkgedanke und das Ökosystem-Konzept auch in diesem Umfeld zum Tragen.
 

www.asys.de

www.monkey-works.de

www.in-tech.com

Redaktion dfj
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