Top-Down-Ansatz für Digitalisierungsprojekte

Daniel Stasiak ist Senior Technical Consultant bei Hilscher

Daniel Stasiak ist Senior Technical Consultant bei Hilscher. (Quelle: Hilscher)

„Es ist wichtig, sich solchen Projekten mit dem Top-down-Ansatz zu nähern“, erläutert D. Stasiak, der seit vier Jahren bei Hilscher tätig ist und die Thematik IoT und Digitalisierung „lebt“. Mit seinen vielen Jahren an Erfahrung kann er „eine Menge an Aha-Effekten“ erzeugen und zwar in alle Richtungen, sowohl für Manager als auch für Entwickler. „Auch für Entwickler ist der Top-Down-Blick sehr hilfreich“, ergänzt er. „Der Benefit für die Unternehmen gilt als wichtiger Motivator.“

Der Hilscher-Manager hat dafür verschiedene „Flughöhen“ definiert: „Auf der 9.000-m-Ebene wird zuerst der Business-Zweck eines Digitalisierungsvorhabens herausgearbeitet“, betont er. „Was ist das Ziel? Kosteneinsparung, schnelleres Time-to-Market oder Effizienzerhöhung. Auf dieser Basis arbeiten wir uns dann so tief wie gewünscht.“ Zuerst geht es um die Erwartungshaltung, das Geschäftsmodell und das Nutzenversprechen für die Endkunden. Wichtig ist es in dieser Phase, die Anwendungsfälle zu verstehen und den geplanten Zeitplan für die Markteinführung zu bestimmen.

Wie geht es weiter? „Auf der 6.000-m-Ebene wird die IoT-Lösung evaluiert, die am besten zum Business passt“, erklärt der Experte. Konkret geht es um die Geschäftsintegration mit der netFIELD.io-Plattform. „Und auf der 3.000-m-Ebene wird die Lösung dann konkret realisiert.“ Auf dem Workshop passiert dies am zweiten Tag.

Dabei geht die Umsetzung sehr schnell, wie der 360°-Workshop zeigt: „Unser Anspruch lautet: vom Sensor in die Cloud in 15 min“, meint D. Stasiak. „Und meist sogar noch schneller.“ Grundlage für die schnelle Realisierung sind die Plug-and-play-Komponenten aus der Hilscher-Palette: „Die Out-of-the-Box-Systeme ermöglichen schnelle Lösungen von A bis Z.“

Werkzeugkiste für flexible IoT-Lösungen

Die Sensordaten können unter anderem von den IP67-IO-Boxen von Hilscher. stammen. „Diese IO-Link-Edge-Devices verfügen über den Chip netX 90 für die einfache Anbindung von Feldbussignalen, einen ARM-Prozessor und das Linux-Gateway.”, schließt er an. Über die netTAP lassen sich Feldbussignale, wie Profinet, Ethercat, CC-Link und vieles mehr, dorthin transportieren, wohin der Anwender sie haben will.

„Mit der Werkzeugkiste von Hilscher werden die Sensordaten über MQTT in die Cloud transportiert“, setzt er fort. „Wir ermöglichen eine nahtlose Kommunikation vom Sensor in die Cloud in beide Richtungen.“ Er ergänzt: „Die Workshop-Teilnehmer können eigene Daten auf ihren Edge-Devices mitnehmen und dann eigene Applikationen weltweit deployen.“ Diese Linux-Hardware basiert üblicherweise auf Raspberry Pi 4.

Nicht zuletzt ist das Geräte-Management ein zentraler Punkt für den Erfolg oder Misserfolg von Industrie-4.0-Projekten. „Das Betriebssystem netFIELD OS ermöglicht das lokale Gerätemanagement“, erklärt D. Stasiak. „Unser Betriebssystem auf Linux-Yocto-Basis ist industriegehärtet und erfüllt hohe Anforderungen an die Security.“ Das Remote-Gerätemanagement wird mit netFIELD.io realisiert.

Laut dem Hilscher-Manager ist die gesamte Administration für Docker, Netzwerk, Bridges, Firewalls und zusätzliche Features aufgrund des überzeugenden UI einfach administrierbar: „Da muss man kein Linux-Experte sein. Ein schnelles Time-to-Market wird ermöglicht. Bereits jetzt stecken 20 Mannjahre Entwicklungsarbeit in der Software.“ Ziel ist es, dass sich die Software auf jeder Hardware-Plattform basierend auf X86 oder ARM installieren lässt.

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