Material in Montagereihenfolge

Bisher wurden fast alle Teile und Komponenten, die zur Fertigung der Messgeräte benötigt wurden, mit großem Zeitaufwand anhand einer vom SAP-System erstellten und ausgedruckten Kommissionierungsliste manuell im Lager für einen Auftrag zusammengestellt. Zusammen mit der Verpackung und ohne auf die Reihenfolge auf einem Wagen zu achten, wurde die Ware dann in die Fertigung gebracht. „Hier wurde nach dem Prinzip ,Mann zu Ware‘ gearbeitet“, sagt Martin Lauterbach, Leiter der Produktionsplanung und Montage bei Netzsch Gerätebau. „Durch die Vernetzung mit SAP wird nun die Fertigung optimiert und die Teile in der Reihenfolge zur Verfügung gestellt, verpackt oder ausgepackt, wie diese die Monteure und Elektroniker brauchen. Das Material wird jetzt dem Mitarbeiter genau sortiert auf dem Kommissionierwagen angeliefert“.

Damit dies reibungslos funktioniert, wurde das WM-Modul so aufgebaut, dass die Materialnummer lageroptimiert eingelagert werden kann, getreu dem Motto „nächster freier Platz“. Zudem ergänzen vier Kardex-Shuttlelifter das Lager, in dem 80 % aller Materialnummern gelagert sind. Die Besonderheit hier ist, dass die Plätze der Lifter komplett mit SAP WM verwaltet werden. Die Schnittstelle zur SPS der Lifter ist ebenfalls komplett im SAP hinterlegt. Auf diese Weise muss lediglich ein Fahrbefehl an die Lifter geschickt werden. Auf einem Touchscreen werden die Transportauftragsdaten aus SAP angezeigt, die Entnahme bestätigt und im SAP sofort verarbeitet. Das Warenmanagementsystem ermittelt die Bedarfe automatisch zum Kommissionierungshorizont und bucht sie zum jeweiligen Vorgangsstart des Auftrags aus. Sie stehen dann priorisiert in der Warteschleife der Kommissionierung bereit.

Die Werker bestimmen einmalig zu jedem Material die entsprechende Montagereihenfolge anhand der Materialnummern, welche im SAP in einer eigenen Tabelle hinterlegt wird. Diese Reihenfolge wird auf den Kommissionieretiketten mit ausgedruckt. Somit kann der Logistiker die Materialnummer nach Bedarf des Werkers zur Verfügung stellen. Bereits beim Wareneingang wird die Verpackungsinformation, wie die Ware eingelagert werden soll, in der Buchung und am Einlagerungsetikett dem Logistiker bekannt gegeben. Somit findet die Einlagerung von Anfang an so statt, wie es Werker und QS vorbestimmt haben.

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