„Aller Einstieg ist leicht ...

Grafik Mindsphere

Mindsphere verbindet Produkte, Anlagen, Systeme und Maschinen (Quelle: Siemens)

...", ist der Siemens-Ansatz bei seiner Mindsphere. „Viele Unternehmen stehen nach wie vor am Beginn ihrer ­Digitalisierungsreise. Das erleben wir Tag für Tag aufs Neue", berichtet ­Carsten Speckmann, Head of Finance Mindsphere. Weiter erklärt er: „Die meisten kennen die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, Daten zu erheben, die uns heute zur Verfügung stehen. Sie wissen von digitalen Zwillingen, mit denen sie die Produktion steuern und verbessern, ganze Entwicklungsprozesse gestalten oder das Nutzungsverhalten analysieren können. Doch sie fragen sich: Wie kann ich diese Masse an Daten für mein Unternehmen sinnvoll nutzen? Welchen Aufwand muss ich betreiben und welche Investitionen muss ich tätigen, damit für mich aus dieser Datenmasse unternehmerische Klasse wird? Wo ist mein Return-on-Investment?"

Antworten auf diese Fragen liefern Mindsphere und Mendix im Zusammenschluss. „Mindsphere, das cloudbasierte, offene IoT-Betriebssystem von Siemens, bietet Entwicklern offene API, Dienste und die notwendige Unterstützung, um Mindsphere-Anwendungen schnell und einfach zu erstellen, zu testen und bereitzustellen. Parallel ermöglicht das KI-gestützte, visuelle Entwicklungsmodell der Mendix-Plattform es, in wenigen Minuten eigene Apps zur Auswertung der Daten zu entwickeln. Durch den No-Code-/Low-Code-Ansatz von Mendix können neben professionellen Entwicklern auch Business Developer, Domain Engineers und Mitarbeiter im Anlagenbetrieb ohne Programmierkenntnisse fortschrittliche IoT-Lösungen erstellen", berichtet C. Speckmann weiter. Siemens hatte das 2005 in den Niederlanden gegründete und seit 2012 in den USA beheimatete Unternehmen Mendix Ende 2018 übernommen. Ziel der ­Mind­sphere ist es, Produkte, Anlagen, Systeme und Maschinen zu verbinden und es Nutzern zu ermöglichen, die Fülle von Daten aus dem IoT mit umfangreichen Analysen zu nutzen. Dabei kommt das Platform-as-a-Service-Modell zur Anwendung.

Durch die Zusammenführung der Mindsphere- und der Mendix-Expertise erhalten Unternehmen die Möglichkeit, branchenvertikale IoT-Anwendungen kosteneffektiv und schnell für sich selbst zu erproben. „In kaum einem Bereich gilt die alte Devise ,Probieren geht über Studieren‘ so sehr, wie in der Industrie 4.0", stellt C. Speckmann heraus. Aus seiner Sicht stehen wir aktuell noch am Anfang der Reise. „Natürlich wissen wir schon, wie wir beispielsweise durch Predictive Maintenance die Ausfallzeiten von Maschinen signifikant verringern oder wie wir Produktionsprozesse optimieren können – doch der wahre Nutzen der Industrie 4.0 ist noch lange nicht erschlossen", ist seine Überzeugung. Er geht davon aus, dass in den kommenden Jahren komplett neue Geschäftsmodelle, die auf dem IIoT basieren, zutage gefördert werden. „Und sie enden nicht an den eigenen Werkstoren, sondern werden vielmehr ganze Produktions-, ­Lieferanten- und auch Nutzerketten umfassen", erklärt er weiter.

Neue Erkenntnisse über diese Möglichkeiten gewinnen die Experten täglich aufs Neue. Dies geschehe von und gemeinsam mit Kunden in aller Welt, denen Siemens mit seinen Partnern AWS, Microsoft Azure oder Alibaba immer mehr vorgefertigte oder maßgeschneiderte Lösungen für ihren individuelle IoT-Einstieg bieten. Mit dem Ziel, die weltweite Verbreitung des Ökosystems rund um Mindsphere als offene IoT-Plattform voranzutreiben, wurde vor gut zwei Jahren der Verein Mind­sphere World ins Leben gerufen – damals mit 19 Gründungsmitgliedern. Als Besonderheit dieser Vereinskonstellation stellte Siemens-Vorstandsmitglied Klaus Helmrich damals heraus, dass zum einen namhafte Unternehmen als Ausrüster der Elektroindustrie, wie Festo oder Sick, Partner sind, auf der anderen Seite aber auch Anlagenbauer, zum Beispiel ­Eisenmann und Kuka, sowie Lieferanten im Umfeld des Maschinenbaus, wie Grob oder Hella. „Und mit dieser Aufstellung repräsentieren wir innerhalb unseres in Gründung befindlichen Vereins exakt das Umfeld in der Fabrik bzw. in den Fertigungsanlagen. Das ist die optimale Ausgangsposi­tion, um das Thema Cloud in der industriellen Anwendung voranzutreiben", erklärte er auf einer Pressekonferenz im Januar 2018 in Berlin. Dieser unabhängigen, globalen Community gehören mittlerweile mehr als 140 Mitglieder aus neun Ländern an. Gemeinsam tauschen sie sich über das Plattformdenken aus, teilen Visionen und arbeiten gemeinsam an den Herausforderungen der Digitalisierung.

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