Ob Fräsmaschine, Schweißtechnik oder Landstromsystem für Häfen: Das iguverse soll vor allem KMU dabei helfen, komplexe Produkte schneller, effizienter und nachhaltiger zu präsentieren und zu konstruieren. (Quelle: igus)
"Kunden können Produkte schneller, effizienter und nachhaltiger präsentieren und konstruieren, ohne eigene Entwicklungsressourcen aufbringen zu müssen. Zudem sparen sie durch die Nutzung des iguverse Kosten: So können Unternehmen zum Beispiel Messestände verkleinern und statt in teure Messemodelle zu investieren, digitale Exponate erstellen lassen", geben die igus-Experten an. Das Unternehmen möchte die Anerkennung als Rückenwind nutzen, um die Funktionalitäten des iguverse weiterzuentwickeln.
Der VR-Trend
Eine VR-Brille aufsetzen, einen Controller in die Hand nehmen und als Avatar in eine 3D-Welt abtauchen: Immer mehr Unternehmen setzen auf die Virtuelle Realität (VR), um in Konstruktion und Planung sowie Ausbildung und Marketing neue Wege zu beschreiten. Laut einer Studie des Bitkom nutzt jeder fünfte deutsche Betrieb bereits einzelne VR-Anwendungen, 36 % planen den Einsatz, 57 % glauben, dass die VR große Bedeutung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit hat. „Es ist in dieser Phase von entscheidender Bedeutung, auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit begrenzten Budgets und Know-how abzuholen, damit sie den Anschluss an die Zukunftstechnologie nicht verpassen“, sagt Marco Thull, Head of Marketing bei igus.
Aufbauend auf der VR-Plattform des Kölner Start-ups Raum haben die Unternehmen gemeinsam das iguverse als digitale Plattform für den barrierefreien Einstieg in die VR entwickelt. "Sie soll vor allem KMU dabei helfen, Produkte schneller, effizienter und nachhaltiger zu präsentieren und zu konstruieren. Auch Nutzer ohne technische Vorkenntnisse können leicht einsteigen", so die Experten. Auf Wunsch übernimmt igus auch den Bau der digitalen Zwillinge von Produkten für den virtuellen Raum.
Auszeichnung in zwei Kategorien
Für diese Lösung wurde igus nun mit dem Red Dot Award: Brands & Communication Design 2024 ausgezeichnet. Dieser internationale Wettbewerb prämiert mittlerweile auch VR-Installationen, die nicht nur technisch fortschrittlich sind, sondern ebenso durch ihre kreative Gestaltung und ihren nachhaltigen Effekt auf das Publikum überzeugen und neue Perspektiven eröffnen. Eine internationale Jury aus 24 Experten hat das iguverse in zwei Kategorien prämiert: „Virtual Reality Installations“ und „Exhibition Design Elements“. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnungen, denn der Red Dot Award ist eine wichtige Plattform für die Anerkennung und Förderung innovativer VR-Projekte“, sagt M. Thull. 2023 wurde das iguverse zweifach mit dem German Brand Award prämiert, einem Branchenpreis für vorbildliche Markenführung und außergewöhnliche Marketingprojekte.
Next Steps
Die Jury des Red Dot Awards würdigte laut igus insbesondere die Bestrebungen, KMU den Zugang zu 3D-Technologien auf Messen zu erleichtern. „In virtuellen Showrooms spielt Größe keine Rolle. Dort lassen sich selbst gigantische Bohrtürme so lebensnah präsentieren, wie es auf einem klassischen Messestand niemals möglich wäre“, erklärt M. Thull. Das bestätigt auch Jan Olfenbüttel, Head of Sales & Marketing bei h+b technics: „Durch die digitalen Zwillinge unserer Liftsysteme für Boote und Yachten können wir unsere Produkte jederzeit und überall hautnah erlebbar machen und sogar im Betrieb zeigen. Das ist auf Messen kaum möglich. Gleichzeitig sparen wir Kosten. Statt in teure Messemodelle zu investieren, können wir in der VR einfach und flexibel neue 3D-Modelle integrieren und so selbst ohne große Standfläche viel mehr zeigen.“
Auch Abicor Binzel, Experte für Schweiß- und Schneidtechnik, ist vom Potenzial des Metaverse überzeugt. Laura Lenk, Digital Business Development bei Abicor Binzel: „Durch die Zusammenarbeit mit igus konnten wir auf der Weltleitmesse ‚Schweißen und Schneiden 2023‘ einen VR-Showroom unseres Portfolios für Laserschweißen und -löten präsentieren und so die immersive Interaktion mit dem Kunden steigern. Es ließ sich maßstabsgetreu zeigen, wie unsere Produkte in der Automobilbranche eingesetzt werden und Fragen direkt am Use-Case besprechen“.
Die positive Resonanz der Messebesucher hat igus dazu veranlasst, die Funktionalitäten der Plattform weiterzuentwickeln. „Mittlerweile haben wir es geschafft, die Generierung digitaler Zwillinge weitgehend zu automatisieren. Schicken uns Kunden eine STEP-Datei, können wir daraus innerhalb weniger Stunden ein 3D-Modell herstellen“, so M. Thull. igus selbst experimentiert zudem mit den Möglichkeiten, die VR für Mitarbeiterschulungen und die Planung von Fabrikerweiterungen zu nutzen. M. Thull: „Wir befinden uns erst am Anfang der VR-Reise. Die Möglichkeiten sind schier endlos.“