Interview mit Christoph de Maistre

Abbildung von EcoStruxure Automation

Der EcoStruxure Automation Expert konfiguriert eigenständig die Kommunikation zwischen den einzelnen mechatronischen Komponenten (cyberphysische Systeme und Module) einer Produktionslinie. Wie in der IT-Welt üblich, können Geräte nun auch ganz einfach per Plug-and-Play ausgetauscht, hinzugefügt oder entfernt werden (Quelle: Schneider Electric)

Schneider Electric bezeichnet sich als das nachhaltigste Unternehmen der Welt. Woher kommt das?

C. de Maistre: Das behaupten wir nicht von uns selbst. Corporate Knights hat Schneider Electric in ihrem Global 100 Ranking 2021 als das weltweit nachhaltigste Unternehmen bewertet. Mit dem Schneider Sustainability Impact setzen wir uns selbst ehrgeizige Ziele für mehr Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. So wollen wir bis 2030 den eigenen Energiebedarf zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen decken - Ende 2020 waren es bereits 80 %. angegangen.

In puncto Nachhaltigkeit überprüfen wir regelmäßig die Effizienz unserer Strategien. In letzter Zeit sind wir dabei verschiedenen Projekte angegangen. So haben wir bereits einen Teil der Fahrzeugflotte unserer Mitarbeiter auf Elektroautos umgestellt - inklusive dafür notwendiger charge-at-home- bzw. charge-atwork-Konzepte. Trotz teilweise Anfangs vorhandener interner Kritik konnten wir dabei messbare Erfolge erzielen und und im Rahmen der totalen Kostenbetrachtung schon 1 Mio. € u.a. an fossilen Energien, Elektrizität und Leasingkonditionen in 2021 einsparen.

Ein weiterer Punkt ist unser Programm Green Premium, welches nachhaltige Leistung für Kunden umfasst. Diese werten wir jetzt durch anerkannte Umweltangaben auf und erweitern es, sodass es alle anderen Angebote abdeckt. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit unabhängigen „BEG-Energieberatern“, um die Leistungen bestmöglich zu bewerten und somit energiesparende Geräte vorzuschlagen. Das Programm Schneider Energy Action bindet Energieexperten vor Ort in unsere Energie- und Nachhaltigkeitsservices ein, um den Energieverbrauch zu analysieren und Effizienzmaßnahmen umzusetzen. Wir müssen und wollen unser Denken ändern sowie neue Wege beschreiten, um unseren Planeten zu erhalten. Dass dies auch unter wirtschaftlichen Aspekten sinnvoll ist, zeigen wir täglich.

Was halten Sie von dem europäischen Green Deal? Wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus? Wie will Schneider Electric die Chancen aus den Aktionen des Green Deals nutzen?

C. de Maistre: Der Green Deal ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es teilweise noch an Rahmenbedingungen fehlt. Natürlich ist die effiziente Nutzung von Daten und Energie der richtige Weg, allerdings muss hier jeder Verantwortung übernehmen. Nicht nur die Produktionsbetriebe, sondern zum Beispiel auch die Gebäudenutzung, muss effizienter werden - und zwar nicht nur auf Basis der Erstellungskosten, sondern über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz sind zur Genüge vorhanden, die Politik ist gefordert hier verbindlich die richtigen Wege – auch zur effizienten Gebäudenutzung – aufzuzeigen und Anreize zu schaffen. So kann beispielsweise ein digitaler Zwilling bei der Effizienzsteigerung sehr hilfreich sein, um getroffene Maßnahmen zu dokumentieren, nachzuweisen und anzupassen.

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