Indoor-Lokalisierung bei Mann+Hummel

Übersicht über die Infrastruktur und den Datenfluss beim Omlox-­Anwender Mann+Hummel

Übersicht über die Infrastruktur und den Datenfluss beim Omlox-­Anwender Mann+Hummel (Quelle: PI/Mann+Hummel)

Zu den Anwendern der ersten Stunde gehört beispielsweise Mann+Hummel. Das Unternehmen ist ein weltweit agierender Hersteller von Filtersystemen. Die Geschäftstätigkeit ist in die Bereiche Transportation (Industrial und Automotive Solutions) und Life Science & Environment (Water sowie Intelligent Air Solutions) gegliedert. Mit rund 21.000 Mitarbeitenden wird ein jährlicher weltweiter Umsatz von 3,95 Mrd. € erwirtschaftet. In seiner Produktion in Speyer stellt das Unternehmen Filtersysteme für industrielle und Off-Road-Anwendungen her – zumeist kleine Losgrößen. In der Regel beauftragt ein Endkunde eine Spedition mit der Abholung der Filtersysteme. Dabei steht kein planbarer Zeitpunkt fest. Deshalb lagert Mann+Hummel fertig produzierte Filter in seinem Auslieferungslager chaotisch zwischen. „Hier ergaben sich oftmals lange Suchzeiten, bis alle Waren auf der Ladeliste gefunden wurden“, berichtet C. Daibenzeiher. Zudem sei es öfter vorgekommen, dass Lkw zu Optimierungszwecken umgeladen und Kisten beim Wiedereinladen vergessen wurden. Daraus resultierte ein Gap zwischen Fracht- und Ladeliste. 

Um dieses Gap zu schließen, entschied man sich für ein Ortungssystem und in diesem Zusammenhang für Omlox. Als Anforderungen sollte dieses erfüllen:
einfache Auffindbarkeit der Paletten,
Anzeige der Palettenpositionen in einem Layout,
Visualisierung der Positionen auf einem mobilen Frontend.

Im Zuge der Umsetzung wurden zunächst 15 Omlox-Satelliten an der Hallendecke angebracht. Parallel erfolgte eine autarke LAN-Verkabelung auf Basis von PPPoE. Ferner wurden fünf Omlox-Tags in Scanner integriert. „Die Scanner haben zwei Funktionen: Merken und Finden. Im ersten Fall wird der Barcode einer Ware gescannt und parallel deren Abstellort gespeichert. Bei der zweiten zeigt das Gerät nach dem Scannen eines Barcodes den Abstellort der Palette an“, erklärt C. Daibenzeiher. Als Middleware kommt ein Omlox-konformer Deep Hub zum Einsatz, der die Verknüpfung der Barcode-Information mit der Ortung speichert. „Dabei läuft das komplette Set-up autark mit eigenem Wifi-Set-up und Uplink über 5G“, so C. Daibenzeiher weiter.  

Als Applikation findet sich hier das Asset Tracking. Integriert wurden der Omlox-Hub, die Core-Zone-Infrastruktur und als Hardwareelement der Barcode-Scanner. „Als weitere Applikationen wären beispielsweise FTS oder Werkzeuge einbindbar. Auch der Use Case Navigation ließe sich umsetzen. Hier könnte dem Werker beispielsweise noch der optimale Laufweg zum Produkt angezeigt werden“, gibt sie an.

Bei der Realisierung dieses Projekts arbeiteten verschiedene Omlox-Partner zusammen: Als Integrator fungierte die Bridging IT. Sie hat den Anwendungsfall mit dem Kunden definiert und umgesetzt. Die Middelware, also der Omlox Hub, stammt von Heidelberg Mobil, einem Softwareanbieter von Indoor-Location-based Services. Er nimmt die Ortsinformationen der Barcode-Scanner der Firma ACD auf und leitet sie über die standardisierten Schnittstellen an überlagerte Systeme weiter. Die Omlox-kompatible Infrastruktur hat Trumpf aufgebaut. 

Als Vorteile von Omlox fasst C. Daibenzeiher noch einmal zusammen: „Es gibt viele UWB-Anbieter, allerdings bieten sie proprietäre Lösungen an. Demnach müssen Infrastruktur und Tags von immer dem gleichen Hersteller gekauft werden, da der UWB-Tag dieser Firma nur mit dessen Infrastruktur zusammen funktioniert. Dies gehen wir mit der Omlox Core Zone an: Hier garantiert die standardisierte UWB-Schnittstelle die Interoperabilität zwischen UWB-Komponenten verschiedener Anbieter.“ Prinzipiell wäre es auch denkbar, die Satelliten in Deckenleuchten oder Access Points zu integrieren. „Unser Partner-Netzwerk, das in der PNO gehostet wird, steht auch für solche Anbieter offen“, ermuntert sie zur Zusammenarbeit.
Als nächste Schritte bei Mann+Hummel wird die Anbindung an das ERP-System angegeben, sodass die Ladeliste beim Eintreffen des Lkw automatisch im Layout angezeigt wird. „Parallel kann am Handheld dargestellt werden, wie die optimale Beladung stattfinden sollte. Ein letzter Scan im Lkw oder auf der Laderampe wird als Ausbuchung gewertet und der Datensatz entfernt“, erläutert sie den Vorteil.
 

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