Siemens mit an Bord

Siemens verfügt bekanntermaßen über eine lange Tradition in der Entwicklung und Standardisierung industrieller Kommunikationssysteme. Das Unternehmen verweist auf seine Mitarbeit in Standardisierungsgremien, wie IEEE, IEC, IETF, PNO bis hin zur OPC Foundation, sowohl als Editor als auch oftmals als Convenor bzw. Leiter von Arbeitsgruppen. In den nun im Zusammenhang mit der FLC Initative gestarteten Working Groups will man beim Thema Safety sein Profi safe-Know-how einbringen. Mit dieser Zusage bekennt sich Siemens gleichzeitig offi ziell dazu, OPC UA over TSN bis in den Feldbereich zu unterstützen. „Um den Anwendungsbereich von OPC UA bis auf die Feldebene erweitern zu können, wollen wir nun unseren Beitrag in den künftigen Arbeitsgruppen der OPC Foundation bezüglich der Informa tionsmodelle für Geräte, erforderlichen Anpassungen der OPCUA-Kernstandards, Anwendungsprofi le usw. leisten“, heißt es von Siemens-Seite. Dabei sollen Anwendungsfälle, die in industriellen Kommunikationssystemen bisher noch nicht ausreichend berücksichtigt wurden, wie die herstellerübergreifende Kommunikation zwischen Steuerungen oder die vertikale Kommunikation von Geräten zu übergeordneten Systemen über OPC UA, zuerst angegangen werden. Dazu seien vor einigen Monaten gemeinsame Arbeitsgruppen zwischen Mitgliedern der PNO und OPC Foundation eingerichtet worden. Dort sollen nun Themen wie Safety over OPC UA auf der Basis von Profi safe-Mechanismen für die Kommunikation zwischen Steuerungen oder die Abbildung von Profi net auf das OPC-UA-Informa tionsmodell, zum Beispiel für Asset Management und Diagnose, standardisiert werden. „Kunden können zeitnah von diesen Innovationen profitieren, ohne auf TSN warten zu müssen, indem sie OPC UA einfach parallel in bestehenden Profinet-Netzwerk installationen betreiben. Die PNO bringt ihr technologisches Wissen in die OPC Foundation ein, zum Beispiel durch das Öffnen der Profi safe-Mechanismen für die Verwendung über OPC UA oder durch Erweiterung der entsprechenden Nutzerrechte auf die Mitglieder der OPC Foundation“, heißt es in einer Pressemeldung. Außerdem verweist Siemens darauf, dass Applikationen in der Feldebene, wie die zyklische IO-Kommunikation, Motion Control und Safety, ein etabliertes Ökosystem mit Stack-Providern, Zertifi zierungsverfahren, Tools und vielem mehr erfordern. Organisationen, wie die PNO und die ODVA, würden viel Wert auf Vollständigkeit und Qualität der Spezifikationen, Konformitätsprüfungen oder die Pflege einer Hersteller- und Anwender-Community legen. „Wir erwarten einen ähnlichen Ansatz mit der neuen Ausrichtung der OPC Foundation“, heißt es dazu von Siemens-Seite. Das Unternehmen hat darüber hinaus angekündigt, auch weiterhin die Profinet-Technologie voranzutreiben, um die Investitionen seiner Kunden zu schützen und um weiteren Kundennutzen für Profinet auf der Basis von TSN zu generieren. „Das konvergente TSN-Netzwerk und eine gemeinsame Hardwarebasis für Profinet und OPC UA ermöglichen eine nahtlose Migration in die neue TSN-Welt. Zusätzlich stellen wir sicher, dass mit OPC UA und TSN die Grundprinzipien der Feldgerätekommunikation, Projektierung, Konformitätsprüfungen, Diagnosen, usw. beibehalten werden. Am Ende entscheiden unsere Kunden, ob und wo sie die OPC-UA- oder Profinet-Technologie für ihre individuellen Anwendungen einsetzen“, lautet die Siemens- Sicht.

 

Die Roadmap

Auf der Pressekonferenz der OPC Foundation wurde auch die Roadmap der FLC Initiative veröffentlicht. Diese umfasst folgende Daten:

5. November 2018

• Initiale Veröffentlichung der Pressemeldung,

• Call for Interest an OPC-Foundation-Mitglieder, sich dem FLC Steering Committee anzuschließen.

27. November 2018

• Pressekonferenz der OPC Foundation auf der SPS IPC Drives,

• Bekanntgabe der Mitglieder des FLC Steering Committee,

• Call for Interest an OPC-Foundation-Mitglieder, sich den FLC Technical Working Groups anzuschließen.

7. Dezember 2018

• Electronic Kick-off des FLC Steering Committee.

17./18. Dezember 2018

• Face-to-Face-Meeting des FLC Steering Committee in Frankfurt/M.

7. bis 11. Januar 2019

• Kick-off Face-to-Face-Meeting der FLC Technical Working Group in München.

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