Praxisbeispiel

Smart-Maintenance-Lösung

IFM und die Software AG bieten Kunden mit ihrer Partnerlösung die Möglichkeit, Smart-Maintenance-Lösung in drei Schritten einfach selbst umzusetzen. (Quelle: IFM/Software AG; Grafik: dfj)

Moneo Configure

Mit Moneo Confiigure SA lassen sich sämtliche Geräte in einem IO-Link-Netzwerk einfach parametrieren und verwalten. (Quelle: IFM Electronic)

Cumulocity IoT

Mit Cumulocity IoT von der Software AG lassen sich Devices verschiedener Hersteller schnell an die IoT-Plattform anbinden und die erzeugten Daten integrieren und analysieren. (Quelle: Software AG)

Wie sich dies in der Praxis gestaltet, erläutert T. Alberti am Beispiel eines Automobilzulieferers, der sich die Reduktion der Wartungskosten sowie die Vermeidung von Produktionsausfällen zum Ziel gesetzt hat. Dazu setzt er statt präventiver auf zu­stands­orientierte Instandhaltung. Hohe Kosten für die Umstellung sowie für den Betrieb der IoT-Integration in Ticketsysteme sowie ein hoher Schulungsaufwand für das Regel- und Alarmmanagement hatten das Unternehmen bislang von einer solchen Umstellung abgehalten. „Mit unserer Partnerlösung bieten wir dem Kunden die Möglichkeit, seine Smart-Maintenance-Lösung in drei Schritten einfach selbst umzusetzen und damit Kosten zu sparen“, sagt T. Alberti. Im ersten Schritt erfolgt dabei die Anbindung der IO-Link-Sensoren über Moneo Edge-Connect. Das Stichwort hier lautet Self-Service-Cloud-Connectivity mit automatischer Konfiguration von Dashboards. Im nächsten Schritt kommen Cumulocity und Webmethods ins Spiel. „Schritt zwei umfasst die Self-Service Analytics. Fachexperten können Regeln und Alarme selbst erstellen – eine Programmierung ist dazu nicht erforderlich“, so T. Alberti. In Schritt 3 folgt die Self-Service-Integration, also das Verknüpfen von Alarmen und Meldungen aus der IoT-Plattform mit Instandhaltungsprozessen.

Im Detail: Zunächst wurde eine Maschine, bei der das Schwingungsverhalten Rückschlüsse auf ihren Zustand zulässt, in die Systemlösung integriert. Dazu wurde ein IFM-Schwingungssensor an der Maschine installiert und dieser in der Moneo Edge-Connect-Software aktiviert, inklusive fünf relevanter Messparameter. Parallel ist hier die gewünschte Cloud aus wählbar, in diesem Fall die Cumulocity Cloud, die dann die Sensor-Rohdaten empfängt. Im Cumulocity Cockpit, der Datenzentrale der IoT-Plattform, erfolgt deren Visualisierung. Dabei lassen sich die fünf Messparameter einzeln ein- oder ausblenden. Mit Cumulocity IoT wurden passgenaue Dashboards erstellt, die beispielsweise die Messparameter und/oder weitere Größen anzeigen. Per Analytics Builder lassen sich per Dragand-drop Alarme und Regeln erstellen. Hier werden die gewünschten Schwellwerte des Schwingungssensors ausgewählt. Auf dem Dashboard ist dann ersichtlich, wenn der gleiche Alarm mehrfach ausgelöst wurde. Via Cloud-Ticket- oder On-Premise-Instandhaltungssystemen assen sich die Alarme an jedes gewünschte System weiterleiten. Hierzu kommt Web­methods zum Einsatz, wo ein Alarm aufgenommen und beispielsweise in Google Sheets abgelegt wird. „Per Drag-and-Drop lassen sich Integrationsabläufe von Konnektoren, Adaptern und Transformatoren ohne Programmierkenntnisse erstellen“, erläutert T. Alberti und fasst zusammen: „Das Beispiel zeigt sehr gut, wie mit unserer Partner lösung innerhalb kurzer Zeit und mit geringem Kostenaufwand ein nahtloser Smart-Maintenance-Prozess erstelltwerden kann – vom Monitoring der Anlagen über das Management der Instand haltung bis hin zum Alarm im Back-End-System. Damit konnte im Zuge der Modernisierung der Instandhaltung beim Kunden das Gesamtbetriebsergebnis gesteigert werden.“

Der Security-Aspekt

Bei Ende-zu-Ende-Lösungen müssen sowohl die Security-Standards aus der OT- als auch jene aus der IT-Welt beherrscht und berücksichtigt werden. Wie lösen die Partner nun diese Herausforderung? T. Alberti: „Wir verfügen über ein großes Team an Security-Spezialisten, die sowohl OT- als auch IT-Erfahrung mitbringen. Ihr Fokus liegt auf der Anwendung der relevanten Standards, die den gängigen Security-Standards in der Regel eine Stufe voraus sind.“ Er verweist darauf, dass sich der Kunde im Vorfeld im Klaren sein muss, ob der Security-Part in seinem Gesamtpaket mit abgedeckt werden soll, oder er diesen alleine realisieren möchte. Als Vorteil, wenn er diese zukauft, erklärt er: „Zum einen erhält der Kunde eine optimal abgestimmte und hoch aktuelle Security-Lösung und zum anderen muss er sich nicht um deren ständige Aktualisierung kümmern.“ Als Beispiel nennt er, dass Kunden der Software AG automatisch drei Mal im Jahr ein Cloud-Update erhalten, in das automatisch alle Sicherheits-Updates hineinfließen. Bezüglich der Zuständigkeiten innerhalb der IFM/Software-AG-Partnerschaft gibt er an: „IFM ist für die Security rund um die Themen Sensorik und Moneo verantwortlich und die Software AG für Cumulocity und Webmethods.“

Cloudakzeptanz

Lange Zeit war das Thema Cloud bei vielen Unternehmen mit Vorbehalten verknüpft. Aus Sicht von N. Rahman ist die Akzeptanz von Public Clouds bei IFM-Kunden in den letzten Jahren deutlich gestiegen. „Einen Cloud-only-Ansatz haben wir für unsere Kunden allerdings von Anfang an ausgeschlossen. So wird es im Manufacturing-Umfeld immer On-Premise-Elemente bei einer durchgängigen Ende-zu-Ende-Lösung geben. Deshalb lag ein besonderer Fokus bei der Entwicklung unserer Moneo-Plattform darauf, dass diese auch on-Premise funktioniert. Sie kann also variabel entweder in Cloudumgebungen oder on-premise laufen. Damit bieten wir unseren Kunden auch dahingehend einen vollständig flexiblen Ansatz – also Customer Choice“, erklärt sie. Zudem stellt sie he­raus: „Wir glauben nicht an das Vendor-Lock-in-Prinzip. Es widerspricht unserem Leitbild der Openness.“

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