Gemeinsame Open-Source-Edge-Initiative

Einsatz in verschiedenen Industriezweigen

Das gemeinschatliche Angebot von IFM und der Software AG kann in vielen Industriezweigen zum Einsatz kommen. (Quelle: IFM/SoftwareAG)

Ihre Zusammenarbeit haben beide Unternehmen unlängst auf die Initiative Thin-Edge.IO ausgeweitet. „Ziel dieser is es, eine offene Plattform anzubieten, auf der Entwickler im Zusammenschluss an Edge-Lösungen arbeiten können“, so N. Rahman. Dabei würden IFM und die Software AG den technologischen Rahmen, also das Linux-basierte Operating System mit den Base Line Ser­vices, anbieten. Auf der Open-Source-Plattform können dann Entwickler Edge Services zuentwickeln. „Damit wollen wir dem Vendor-Lock-in-Ansatz einiger Hyperscaler entgegenwirken. Wir denken, dass wir damit dem Wunsch der Endkunden besser entsprechen“, berichtet sie. Ferner verweist sie auf die großen Datenmengen und die für deren Speicherung erforderlichen Kapazitäten sowie die für das Rechnen der Algorithmen notwenige Performance. „Es ist nicht immer ­möglich, einen IPC oder gar Server direkt an die Maschine zu bringen, um diese Erfordernisse zu erfüllen. In einigen Fällen ist ein Raspberry Pi die bessere Wahl und dafür ist Thin-Edge.IO der optimale Ansatz“, sagt die Softwareexpertin. Mit Thin-Edge.IO soll demnach die Freelance-Entwickler-Community angesprochen werden, die beispielsweise bereits im B2C-Umfeld Apps selbst entwickelt hat und ihr Wissen nun auch auf den B2B-Bereich übertragen möchte. Damit würde neues Wissen aus diesem Umfeld in die Initiative einfließen. Founding Members von Thin-Edge.IO sind IFM und die Software AG. „Weitere Investoren sind willkommen, ebenso Creating Members“, sagt N. Rahman. Der Launch fand auf der Hannover Messe 2021 statt.

Next Steps

Mit Blick in die Zukunft nennt T. Alberti die Demokratisierung des IoT als eine der nächsten großen Bestrebungen der Software AG. „Wir möchten dem Kunden zukünftig möglichst viele Standardapplikationen an die Hand geben, die er im Self-Service einfach anpassen und dann schnell Mehrwert daraus generieren kann“, formuliert er als Ziel. Als aktuelle Beispiele nennt er die OEE App und das Device Management. Streaming Analytics, Steuerung und Optimierung der Anlagen, Condition Monitoring sind Stichworte für zukünftige Apps. Gesondert stellt er das Thema Sustainability heraus: „Dieses bewerte ich im gesamten IoT-Umfeld als sehr wichtig.“ Er verweist auf den hohen CO2 - Ausstoß im Fertigungsbereich, dessen Reduzierung zukünftig noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. „Auch dazu werden wir standardisierte Applikationen anbieten.“

N. Rahman nennt neben dem aktuellen Thema Maintenance die logistiknahen als relevant bei der IFM-Zukunftsausrichtung. Sie logistiknahen als relevant bei der IFM-Zukunftsausrichtung. Sie im Bereich Robotik bzw. FTS einbringt. Hier sei die Kontextualisierung des dreidimensionalen Sehens ein wichtiges Thema. Sie verdeutlicht: „Eine Kamera benötigt eine entsprechende Software, um Bilder erkennen zu können. Diese kann zum einen über klassische Programmierung erstellt werden. Zum anderen können neuronale Netze zum Einsatz kommen, die sich über Bilder selbst trainieren und optimieren. Dies haben wir mit IFM Mate realisiert.“ IFM Mate ist ein Handling-Assistenzsystem, das Werker bei manuellen Tätigkeiten in der Produktion oder an Verpackungsarbeitsplätzen unterstützt. Mit einer optischen 2D/3D-Kamera identifiziert es die Hände des Werkers und erkennt so, ob beispielsweise in eine Box gegriffen wurde oder nicht. Die Erkennung der Hand, die auf Deep-Learning-Technologie basiert, ist zentraler Bestandteil des Systems. „Bei dieser Lösung steht das Monitoring der Prozessqualität im Fokus. Diese hat wiederum Einfluss auf den OEE-Wert, der auch bei unseren zukünftigen Angeboten im Mittelpunkt der Weiterentwicklungen stehen wird“, sagt N. Rahman.

Sowohl IFM als auch die Software AG sind in den letzten Jahren viele weitere Partnerschaften eingegangen und haben sich in Allianzen, Netzwerken und Initiativen eingebracht. Auch diesen Weg wollen beide zukünftig weiterverfolgen, um ihren Kunden optimale Lösungen anbieten zu können.

http://www.softwareag.com/

Inge Hübner
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