Anwendungsszenarien evaluieren

KI-Betriebsmodell

Bild 02: Handlungsempfehlungen für ein KI-Betriebsmodell (Quelle: CGI Deutschland; Grafik: Digital Factory Journal)

Bei der Einführung von KI-Projekten in Unternehmen empfiehlt sich ein Vorgehen in drei Schritten. Den Ausgangspunkt und damit den ersten Schritt bei KI-Projekten bildet die Identifikation und Beschreibung potenzieller Use Cases. Bewährt haben sich an dieser Stelle Design-Thinking-Methoden, die zum Ziel haben, sehr schnell zu ersten Prototypen zu gelangen. In Workshops, und begleitet durch einen darauf spezialisierten IT-Dienstleister, erarbeiten die Fachabteilungen mögliche Anwendungsfälle. Schritt zwei befasst sich mit der Auswahl der passenden Methoden, Algorithmen und mathematischen Verfahren, die sich für die Umsetzung des Use Cases am besten eignen. Im dritten Schritt muss der Datenbestand entweder aus eigenen oder externen Datenquellen definiert und aufbereitet werden, um die Prognosemodelle zu trainieren.

Viele Branchen profitieren bereits von Bildanalysetechniken 

Ein ganz typischer Anwendungsfall ist die Bilderkennung oder Bildanalyse. Sie wird bereits erfolgreich in der medizinischen Diagnostik, unter anderem bei der Auswertung von Röntgenbildern, eingesetzt. Medizinischen Studien zufolge lässt sich mit geeignetem Trainingsmaterial und durch den Einsatz von Convolutional Neural Networks (CNN) die Trefferquote zum Beispiel in der Krebsdiagnose erheblich steigern. Ein guter Radiologe erreicht eine Trefferquote von etwa 60 %; mit gut trainierten CNN lässt sich die Quote auf über 80 % steigern.

Auch Versicherer setzen in ersten Pilotprojekten auf die Bilderkennung und nutzen sie zur Automatisierung der Prozesse bei der Schadenbearbeitung und -abwicklung. Ein einfaches Unterfangen ist das nicht, denn bei einem Kfz-Schaden etwa werden Abertausende Bilder von Unfällen benötigt, damit der Algorithmus trainiert werden kann. Ein Versicherer muss dazu eigene Bilddatenarchive auswerten oder auch externe Bilder mit hinzuziehen. Der aufwendige Prozess wird am Ende jedoch mit einer Schadensregulierung belohnt, die anstelle von Tagen und Wochen nur noch wenige Stunden in Anspruch nimmt.

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