
Auf der SPS demonstriert Schneider Electric den unternehmerischen Nachhaltigkeitseffekt und zeigt, wie sich mit digitalen IoT-Technologien zugleich smarter, klimafreundlicher und wirtschaftlicher produzieren lässt (Quelle: Schneider Electric)
Schneider Electric führt die klassischerweise getrennten Segmente wie Energieverteilung, Automatisierung und Software zusammem. "Daten zu Ausbringungsvolumen, Taktzeiten, Reinigungszyklen oder Lieferungen können so auf einen Blick mit Energieverbrauch oder CO2-Emissionen in Verbindung gebracht und konsolidiert ausgewertet werden. Auf diese Weise ist es Industrieunternehmen möglich, zugleich klimafreundlicher und profitabler zu wirtschaften", geben die Experten an.
Die Umsetzung demonstriert das Unternehmen auf der SPS anhand eines Showcase: Die gemeinsam mit dem KIT entwickelte Maschine baut live auf dem Messestand Halbleiter aus aussortierten Elektrogeräten aus. Technisch wird dieser Beitrag für eine von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft geprägte Industrie von einem Zusammenspiel aus KI-Bilderkennung und moderner Robotik ermöglicht. Die KI erkennt die Chips und leitet die Robotik an.
Alte Pfade verlassen
„Wir müssen jetzt dringend Antworten auf die gegenwärtigen wirtschaftlichen Entwicklungen finden“, mahnt Jessica Bethune, die seit Kurzem das Industriegeschäft von Schneider Electric in Deutschland, Österreich und der Schweiz leitet. „Und gerade in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung gäbe es so viele verheißungsvolle Ansätze. Aber noch werden sie nicht flächendeckend genutzt. Und da sehe ich uns als Hersteller ganz klar in der Pflicht. Es ist unsere Aufgabe, die Attraktivität unserer Lösungen insbesondere mit Blick auf Interoperabilität und Skalierbarkeit zu erhöhen. Nur so können wir aus dem klassischen Sektoren-Denken ausbrechen und wirklich praxisnahe Lösungen entwickeln, deren Funktionalität auf die tatsächlichen Anforderungen unserer Kunden zugeschnitten sind.“
Gemeinsam mit seinen Marken Aveva, Etap und ProLeiT möchte Schneider Electric deshalb Softwareanwendung entwickelt, die eine integrierte Sichtweise auf Prozessgeschehen und Energieflüsse ermöglichen. Hier spielen etwa der herstellerunabhängige Data Hub von Aveva oder auch das Line Monitoring System LMS Life eine entscheidende Rolle. Um dabei vor allem die Verzahnung von OT und IT weiter zu vereinfachen, wird auf einen komplett herstellerunabhängigen Automatisierungsansatz ohne proprietäre Systeme gesetzt. Dieser sieht vor, dass Hardware und Software nicht mehr herstellerspezifisch aneinandergebunden sind, sondern automatisierte Anwendungen in einer vollständig von der Hardware entkoppelten Softwareschicht modelliert werden können. "Dazu kommt die Runtime Execution Engine der UniversalAutomation.Org zum Einsatz. Interoperabilität und Datenaustausch werden mithilfe dieses herstellerunabhängigen Ansatzes erheblich vereinfacht. Außerdem entstehen völlig neue ingenieurstechnische Freiheiten für die Entwicklung nachhaltigerer und energieeffizienterer Anlagen", heißt es in einer Meldung.
Flexibilität erhöht Nachhaltigkeit
Wenn es darum geht, Maschinen und Anlagen zugleich wirtschaftlicher und nachhaltiger zu machen, spielt aus Sicht von Schneider Electric auch Flexibilität eine entscheidende Rolle. "In vielen Werkhallen können große Mengen an Energie und Ressourcen eingespart werden, wenn sich auch kleinste Losgrößen wirtschaftlich rentabel produzieren ließen", sind die Experten überzeugt. Für so eine nachfragegerechte und schnell umrüstbare Produktion wurde die Multi-Carrier-Lösung entwickelt. "Hier können Objekte mit individuellen Taktzeiten und höchster Präzision zwischen den Prozessstationen transportiert werden. Auch eine Umstellung auf neue Produktionsmuster und Objektformate ist per Knopfdruck möglich", wird angegeben.
Als weiteres Highlight aus dem Bereich Robotik wird der neue kollaborative Roboter angeführt. "Da auch vor- und nachgelagerte Prozessschritte automatisiert werden können, lässt sich mit dem Lexium Cobot das Automatisierungsniveau von Maschinen und Anlagen weiter erhöhen – und dass bei neuen und bei bestehenden Maschinen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind kollaborative Roboter eine wichtige Ergänzung", so die Experten.
Eine Frage des Wirkungsgrads
Als ein Bereich, bei dem sich der integrative Ansatz von Schneider Electric besonders auszahle, wird die Energieeffizienz genannt. Auf der SPS-Messe zeigt das Unternehmen, wie es meist schon mit leicht nachzurüstenden digitalen Technologien möglich ist, den Wirkungsgrad automatisierter Anlagen deutlich zu verbessern. „Da geht es oft gar nicht darum, alles auf den Kopf zu stellen“, weiß J. Bethune. „Aber viele Dinge können einfach smarter und besser gemacht werden. Gerade eine ganzheitliche Herangehensweise, die auf digitaler Vernetzung beruht, bietet häufig unglaubliche Synergieeffekte. Die zu nutzen ist in den meisten Betrieben eine sehr tief hängende Frucht.“
Hierzu werden am Messestand unter anderem Messgeräte und Panel Server gezeigt. "Mit ihrer Hilfe lässt sich die Transparenz von Energieflüssen zwecks Identifizierung von Ineffizienzen unkompliziert erhöhen. Außerdem werden neue Lösungen für eine zuverlässige Stromversorgung sowie das Sicherstellen höchster Netzqualität präsentiert", heißt es von Unternehmensseite.