Für alle, die große Produktionspläne im Leben haben, stellte Schneider Electric auf der SPS 2024 wegwesende Innovationen vor, die die Automatisierung neu definieren. (Quelle: Schneider Electric)
Schneider Electric bekräftigte auf der SPS sein Engagement für offene, softwaredefinierte Automatisierung und unterstützte die digitale Transformation und Innovationsfähigkeit seiner Kunden mit einer zentralen, skalierbaren industriellen Automatisierungsumgebung. Damit können Industrieunternehmen moderne Technologien wie den EcoStruxure Automation Expert nutzen, die IT/OT-Integration vorantreiben und gleichzeitig ihre bestehenden Investitionen schützen. Diese zentrale Multi-User-Umgebung kombiniert Anwendungen für kontinuierliche, hybride und diskrete Prozesse. Sie integriert sowohl ereignisbasierte als auch zyklische Ausführungsmodelle und unterstützt die digitale Durchgängigkeit über den gesamten Anlagenlebenszyklus.
Darüber hinaus wurde ein Ausblick auf 2025 gegeben, zum Beispiel auf neue Lösungen im Bereich High-Performance-Motion wie den bis dato leistungsstärksten Motion Controller im Automatisierungssortiment des Tech-Konzerns Modicon M660.
Neues IO-System
Ebenfalls am Messestand gezeigt wurde das neue IO-System zur Datenaggregation Modicon Edge I/O NTS (Network Terminal Slice). Als dezentrales IP20-IO-System ist es darauf ausgelegt, die heutigen Anforderungen einer Vielzahl von Anwendungen mit einer einzigen IO-Serie abzudecken. Dazu gehören Anwendungen im Maschinenbau, bei Systemintegratoren, in der diskreten Fertigung sowie der Prozessindustrie. Dabei reicht das Einsatzspektrum vom Maschinenbau über die Verpackungs- und Lebensmittelindustrie bis hin zu kritischen Infrastrukturen, Rechenzentren oder Energie und Chemie.
"Das Modicon Edge I/O NTS überzeugt durch seine Robustheit in Bezug auf Temperatur, Erschütterung sowie elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) und zeichnet sich durch seinen geringen Platzbedarf bei leichter Bedienung aus. Durch den integrierten Webserver ist eine einfache Inbetriebnahme gewährleistet, und das kompakte Design erleichtert die Integration in bestehende Systeme", geben die Experten an.
Mit offenen Ethernet-Protokollen ermöglicht Modicon Edge I/O NTS für die Zukunft eine noch höhere Leistung, Verfügbarkeit und Cybersicherheit. Die interne Kommunikation im Backbone des Edge I/O NTS basiert auf OPC-UA-Technologie, die eine sichere Kommunikation und Interoperabilität zwischen verschiedenen Ethernet-Protokollen ermöglicht, jedoch derzeit noch nicht nach außen sichtbar ist. Dies gilt ebenso für Aspekte der Cybersecurity und die Anbindung an die neuen Motion-Steuerungen. "Diese Funktionen sind vorbereitet und werden in zukünftigen Entwicklungsstufen verfügbar sein, was das System zu einer sehr zukunftssicheren Lösung macht", so die Experten.
"Edge I/O NTS bietet unseren Kunden nicht nur eine starke Auswahl an Ein- und Ausgangsmodulen zur Optimierung ihrer Automatisierungslösungen, sondern macht sie auch fit für die Zukunft", sagt Ali Haj Fraj, Senior Vice President Digital Factory bei Schneider Electric. "Kunden sind damit besser auf die fortschreitende Digitalisierung vorbereitet und können ein effizientes und transparentes Datenmanagement realisieren, um den Anforderungen von Industrie 4.0 gerecht zu werden."
Die Vorteile für Maschinenbauer, Systemintegratoren und Endanwender im Überblick:
- Zeitersparnis: Adaptive Werkzeuge, vereinfachte Konstruktion und Verdrahtung sorgen für eine schnellere Inbetriebnahme neuer Maschinen und Prozesse und damit für eine kürzere Time-to-Market.
- Nachhaltige Betriebseffizienz: Geringere Kosten, kürzere MTTR (Mean Time to Repair) und weniger Ausfallzeiten durch robustes Systemdesign mit umweltfreundlichen Optionen, Hot-Swap-Fähigkeit und integrierten Diagnosefunktionen.
- Höhere Flexibilität: Nutzer können IO-Inseln flexibel an ihre Anforderungen anpassen und das kompakte Systemdesign optimal nutzen. Mehr IO-Module und Funktionen auf kleinerem Raum ermöglichen eine platzsparende und skalierbare Lösung.
- Vorbereitung auf die datengesteuerte Industrie der Zukunft: Sicherer Zugang zu Daten und sichere Datenintegration, damit Endnutzer ihre Effizienz, Flexibilität, Nachhaltigkeit und Rentabilität optimieren können.
Hergestellt wird Modicon Edge I/O NTS in einem Werk, das vom Weltwirtschaftsforum (WEF) als Industrie-4.0-Leuchtturm ausgezeichnet wurde. "Die Produktionslinien sind vollständig automatisiert, was sowohl die Qualität als auch die Rückverfolgbarkeit verbessert und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck der Produktion verringert", heißt es von Unternehmensseite.
Demo Flying Gears
Auf seinem Messestand zeigte Schneider Electric anhand der Demo „Flying Gears“ die Leistungsfähigkeit seiner neuen Motion Controller Modicon M660 sowie des E/A-System Modicon Edge I/O NTS live. Die Kombination aus synchronisierten Motion-Control- und Edge-Computing-Funktionalitäten ermöglichte es, dass die Visualisierung und ihre Runtime auf dem Embedded Windows-Betriebssystem der Modicon M660-Steuerung laufen. "Der Lexium Cobot Compact Controller übernimmt die Steuerung der Montage des Modicon Edge I/O NTS, unterstützt durch die virtuelle Konstruktion und Inbetriebnahme mit EcoStruxure Machine Expert Twin", so die Experten.
Plattforminnovationen
Ebenfalls gezeigt wurde die kontinuierliche Weiterentwicklung von Connect. So erweiterte Aveva seine Plattform um eine Vielzahl neuer Anwendungsfälle, wie Datenaustausch, Visualisierung digitaler Zwillinge sowie KI und Analytik zur Unterstützung des Partner-Ökosystems. In der Konstruktion können Teams nun von sequenziellen Arbeitsabläufen zu einer Echtzeit-Zusammenarbeit und kollaborativem Datenaustausch übergehen. Das reduziert Diskrepanzen und beschleunigt Innovationen. Im operativen Bereich ermöglichen Datenmanagementfunktionen neue Ökosysteme und neue Anwendungsfälle, einschließlich KI-gestützter Analysen zur Qualitäts- und Produktionsoptimierung. Darüber hinaus können Kunden nun die Vorteile vordefinierter und anpassbarer Dashboards nutzen, um komplexe Zusammenhänge ganzheitlich zu visualisieren. Die Kombination von KI und Visualisierung ermöglicht es, Probleme einfach zu analysieren und zu lösen sowie umsetzbare Erkenntnisse für die Produktions- und Geschäftsoptimierung zu gewinnen. KI-Funktionen zur Optimierung von Produktionsdurchsatz, Qualität und Nachhaltigkeitskennzahlen sind jetzt ebenfalls verfügbar. Und nicht zuletzt ermöglichen neue Rückschreibefunktionen von Connect zu Aveva PI Server die Zusammenarbeit in Echtzeit zwischen Betriebsexperten und externen Beteiligten, wie Analysten oder Datenwissenschaftlern. "Bereits vorliegende Kundenbeispiele zeigen die enormen Fortschritte in Bezug auf Produktivität, Qualität, Betriebszeit und Kosteneinsparungen, die durch die Integration von Daten der Peripherie, der Anlage selbst und aus der Cloud mit Connect erzielt wurden", wird von Unternehmensseite berichtet.